Italien verbietet Abschaffung von faschistischen Ortsnamen

Landeshauptmann Arno Kompatscher und Senator Karl Zeller haben dem SVP-Parteiausschuss am gestrigen Montag ihr Vorhaben in Sachen Ortnamen präsentiert.
Mit einem neuen Gesetzentwurf will das Land die Einwände der römischen Regierung berücksichtigen, welche einfordern, die vom Faschismus eingeführten italienischen Ortsnamen nicht anzutasten. Denn laut der italienischen Regierung dürfe das Land Südtirol diese nicht abschaffen.
Deutsche und ladinische Vertreter in Kommission
Aufgrund dieser Rücksichtsmaßnahmen sollen künftig in einer Kommission, die sich mit der Toponomastik befassen soll, immer je zwei deutsche und italienische Vertreter Mitspracherecht genießen. Bei Abstimmungen, welche Ladinien betreffen, soll ebenfalls ein ladinischer Vertreter herangezogen werden.
Nachdem der SVP-Parteiausschuss bereits über den Gesetzentwurf diskutiert hat, wird nun auch die Landtagsfraktion der Volkspartei darüber debattieren.
STF: „Rom nutzt Unbedarftheit der Südtiroler Volkspartei aus“
Scharfe Kritik zum Vorhaben der Südtiroler Volkspartei kommt von Cristian Kollmann, Pressesprecher der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit und Toponmastikexperte.
Seine Befürchtung: „Die römische Regierung nutze die Unbedarftheit der Südtiroler Volkspartei schamlos aus, um diese über den Tisch zu ziehen“. Die SVP tue sich laut ihm in Sachen Toponomastik immer mehr  – außerhalb von jeder demokratischen und wissenschaftlichen Logik – als Erfüllungsgehilfe Tolomeis und Roms und als Verräter der demokratischen und antifaschistischen Interessen hervor.
Am meisten Sorge bereitet Kollmann allerdings die Tatsache, dass alle Funktionäre in der SVP „offenbar munter mitlaufen, statt selbst zu denken und zu rebellieren“.






