von fe 05.08.2016 19:43 Uhr

Trotz Krise: Italien denkt an Nationalhymne

Der Partito Democratico hat einen Vorschlag bei der Verfassungskommission der Abgeordnetenkammer eingereicht. Das Mameli-Lied, das gegen Österreich gerichtete Zeilen enthält, soll zur offiziellen italienischen Nationalhymne werden.

„Müssen wir Südtiroler in Zukunft in der Schule den „Inno di Mameli“ auswendig lernen, in dem über unsere österreichischen Vorfahren gespottet wird?“ Der Südtiroler Heimatbund ist empört über die Idee der Demokratischen Partei (PD) um Ministerpräsident Matteo Renzi.

„Wer heutzutage Staatsfahnen und Nationalhymnen in Europa einführen will, der ist kilometerweit vom Gedanken eines geeinten Europas entfernt“, so der Heimatbund.

„Hätte die Demokratische Partei nur einen Hauch eines demokratischen Grundverständnisses, würde sie dieses Lied keineswegs zur italienischen Hymne per Gesetz festschreiben wollen, denn der Text ist alles andere als demokratisch“, sagt Obmann Roland Lang.

Bereits im Juni 2012 hatte der Südtiroler Landtag mit breiter Mehrheit einen Beschlussantrag der Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Eva Klotz angenommen, mit welchem sich der Süd-Tiroler Landtag gegen die verpflichtende Einführung des Unterrichtes des Mameli- Liedes an den Südtiroler Schulen ausspricht.

Rom kümmerte dies wenig: Im November 2012 beschloss das italienische Parlament, dass auch an den Südtiroler Schulen die inoffizielle italienische Hymne unterrichtet werden müsse.

„Welche Hintergedanken verfolgt Renzi und sein PD mit der Einführung einer Staatshymne? Ist es nur ein Zufall, dass in zwei Jahren der „Sieg“ Italiens gefeiert wird und wir Südtiroler gegen unseren Willen als „Kriegsbeute“ einem fremdnationalen Staat zugeschanzt wurden?“, fragt Lang.

„Werden wir die notwendige Zivilcourage aufbringen, um Italien zu erklären, dass wir Südtiroler keine Brüder Italiens (Fratelli d`Italia) sind, sondern einer anderen, der österreichischen Familie, angehören?“, heißt es abschließend.

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