von apa 19.07.2016 09:58 Uhr

Publikumsliebling Ossy Kolmann mit 88 Jahren verstorben

Publikumsliebling Ossy Kolmann ist tot. Der Schauspieler und Kabarettist verstarb am Montag nach langer Krankheit, wie seine Familie der APA mitteilte. Der Kammerschauspieler, der jahrzehntelang zu den meistbeschäftigten Kabarett- und Operettendarstellern Österreichs gehörte, wurde 88 Jahre alt.

APA (Archiv)

Kolmann versprach über Jahrzehnte den Österreichern im ORF-Vorabendprogramm das große Glück im „Lottostudio“ mit dem legendären Spruch „Wie heißt’s im Lotto? Alles ist möglich!“. Auch mit dem erfolgreichen Quatschformat „Tohuwabohu“ spielte er sich in die Herzen seiner Zuschauer.

Sein persönliches Glück fand der Künstler aber nicht zuletzt auf der Bühne, war er doch ab 1958 Mitglied im „Simpl“-Ensemble von Karl Farkas, bevor er nach mehreren Zwischenstationen 1973 Mitglied des Volksopernensembles wurde, wo er sich im Operettenrepertoire ausleben konnte. 1993 folgte der Wechsel zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt, dessen Ehrenmitglied Kolmann seit 1998 war. 2003 wurde Kolmann bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte der Titel des Kammerschauspielers verliehen.

Mit Ossy Kolmann verliere Österreich einen Menschen, „der den Humor einer ganzen Generation geprägt hat“, sagte am Dienstag ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Kolmann, „einer der absoluten ORF-Publikumslieblinge“, sei stets Garant für beste Unterhaltung gewesen. „Seine legendären Sketches zählen zum österreichischen Kulturgut.“ Der ORF ändert in memoriam sein Programm.

ORF 2 bringt am Sonntag um 14.00 Uhr das TV-Porträt „Ossy Kolmann – Abgeschminkt“. Es folgt um 14.30 Uhr mit „Der keusche Lebemann“ eine Komödie von Franz Arnold und Ernst Bach nach einer Inszenierung von Thaddäus Podgorski. Kolmann spielt darin einen paternalistischen Chef, gezeigt wird eine Aufzeichnung aus den Wiener Kammerspielen aus dem Jahr 2002.

ORF III bringt am Sonntag um 17.25 Uhr einen der größten Publikumshits Kolmanns – „Pension Schöller“ – als Aufzeichnung aus den Kammerspielen aus dem Jahr 1994 mit u.a. Helmuth Lohner. Regie führte Heinz Marecek. Danach (19.00 Uhr) ist auch auf ORF III das Porträt „Ossy Kolmann – Abgeschminkt“ zu sehen.

„Dass vieles möglich ist, gleichzeitig typisch wienerischer ,Strizzi“ und Komödiant, jahrzehntelang hoch ge- und verehrter Bühnen- und Fernseh-Star, hat Ossy Kolmann ausgezeichnet“, betonte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. „Alles, was ein Mensch hinterlässt, lebt in denen fort, die er beeinflusste und berührte. Das gilt für Generationen von Zuschauerinnen und Zuschauern, die seine Stimme im Ohr und sein humoristisches Talent vor Augen behalten – ein fixer Bestandteil der ORF-Familie.“

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