„Slow Food“: Südtiroler Biere und Brauerei auf Erfolgskurs
„Craft Beer“ steht für handwerklich gebraute Biere, regionale Rohstoffe, kleine Brauereien; es entstand in Amerika vor über 30 Jahren als Trend zur Qualitätssteigerung, für mehr geschmackliche Vielfalt und traditionelle Rezepte. Heute hat sich die „Craft-Beer“-Szene längst international und auch in Europa etabliert (selbst in Deutschland, wo das Reinheitsgebot der Fantasie der Brauer doch einige Steine in den Weg legt). Auch in Italien sind inzwischen mehrere tausend Mikro-Brauereien zum Teil auch mit international großem Erfolg tätig.
Auch in Südtirol hat der Trend längst Fuß gefasst. Hierzulande entstanden in den vergangenen Jahren immer mehr Wirtshausbrauereien, die zum einen die historische Tradition der Südtiroler Biervielfalt neu aufleben ließen, zum anderen aber auch im Craft-Beer-Bereich kräftig mitmischen. Vorreiter in der Südtiroler Szene ist zweifellos Bobo Widmann, der nicht nur als Brauherr, sondern auch als Vorsitzender der Vereinigung Südtiroler Wirtshausbrauereien treibende Kraft vieler Initiativen ist – darunter die Ausbildung zum Bier-Sommelier in Südtirol oder die Organisation desCraft-Beer-Festivals „Beer Craft“, das 2016 in seiner zweiten Ausgabe bereits alle Rekorde sprengte.
Nun erhält dieses Südtiroler Engagement eine prominente Krönung: Die in Italien gegründete, weltweit verbreitete Organisation „Slow Food“ empfiehlt gleich fünf Südtiroler Biere als Biere für das Jahr 2017. Neben Essen und Wein („Slow Wine“) befasst sich „Slow Food“ inzwischen auch mit Bier, das ebenfalls nach jenen Kriterien bewertet wird, die für „Slow Food“ insgesamt wichtig sind, darunter Regionalität, Geschmacksechtheit, Natürlichkeit, Authentizität u.a.. Darüber hinaus gibt’s für das Batzen Bräu auch die höchste Auszeichnung „Chiocciola“.
„Chiocciola“ fürs Batzen Bräu
„Slow Food“ testete insgesamt 2.600 Biere aus ganz Italien; rund 400 erhielten eine Bewertung in verschiedenen Kategorien. Auch die Brauereien selbst wurden eingehend geprüft und in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet. Die höchste davon nennt sich „Le Chiocciole“ und wurde insgesamt 25 Mal verliehen. Diese Auszeichnung gibt es für Brauereien, die „uns in außergewöhnlichem Maße mit der Qualität und Konstanz der Biere überzeugen, die eine Rolle in der gesamtstaatlichen Brauereiszene spielen und die ein besonderes Augenmerk auf die Umwelt und ihr Territorium legen“, heißt es in der Beschreibung von „Slow Food“ über die Bewertungskriterien.
„Birra Slow 2017“: Batzen Urporter einziges Bier aus Trentino-Südtirol
Die Bewertung der Biere unterteilt sich ebenfalls in mehrere Kategorien. Die höchste Auszeichnung nennt sich „Birra Slow“ – es handelt sich um Biere, die einerseits exzellente Qualität aufweisen müssen, was visuelle, geruchliche und geschmackliche Prüfung betrifft. Andererseits müssen sie authentisch sein, eine Geschichte über das Ursprungsgebiet, eine Brauerei oder einen Braumeister darstellen. Als einziges Bier aus Trentino Südtirol erhielt das „Batzen Urporter“ das Prädikat „Birra Slow 2017“.
„Birra Quotidiana 2017“: 2 Südtiroler Biere mit dabei
Als „birra quotidiana“ wird ausgezeichnet, was eine sehr gute Qualität in Farbe, Aromen, Geschmack und Geruch aufweist. Die in dieser Qualität prämierten Biere müssen in sich rund und ausgewogen, einfach zum Trinken sein. In dieser Kategorie schafften es – neben zwei Trentinern – auch zwei Südtiroler Biere aufs Podest: Es ist das „Vienna Hell“ vom Batzen Bräu sowie das „Dunkel“ vom Brunecker Rienzbräu.
„Grande Birra 2017“: Batzen Dunkel und Batzen Colonial
Die dritte Kategorie nennt sich „Grande Birra“. Hier werden jene Biere ausgezeichnet, die herausragend in Geschmack, Geruch, Farbe bewertet werden. Unter den fünf prämierten Bieren aus Trentino Südtirol setzten sich wiederum 2 Biere aus dem Batzen Bräu durch, und zwar das Batzen Dunkel und das Batzen Colonial, ein IPA (Indian Pale Ale).
Schon mehrfach Preise gewonnen
Die Biere des Bozner Batzen Bräu haben seit Brauereigründung 2012 schon mehrfach wichtige Preise gewonnen, darunter in diesem Jahr die Silbermedaille bei „Birra dell’anno 2016“ mit dem „Weissen Bock“; 2014 war es ebenfalls die Silbermedaille für das „Vienna Hell“. 2015 gewann das „Viennarillo“ den Publikumspreis „Consumers Favorite“ beim Bozner Bierfestival Beer Craft. Besonders stolz aber zeigen sich Brauherr Robert „Bobo“ Widmann und sein Braumeister Christian „Pitsch“ Pichler auf die Goldmedaille beim European Beer Star 2013 für das Batzen Dunkel. „Wir freuen uns über so viele Auszeichnungen – weil sie für uns Bestätigung dafür sind, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, so Robert „Bobo“ Widmann.
