von fe 16.06.2016 15:09 Uhr

US-Rapper Freddie Gibbs gegen Kaution enthaftet

Der US-amerikanische Gangsta-Rapper Freddie Gibbs, der Anfang Juni in Toulouse auf Basis eines von der Wiener Staatsanwaltschaft erlassenen Europäischen Haftbefehls festgenommen worden ist, wird gegen Kaution enthaftet. Das hat das zuständige Gericht in Toulouse entschieden, gab Scott E. Leemon, der amerikanische Anwalt des Musikers, Donnerstagmittag in einer Presseaussendung bekannt.

Bild: By Carl Pocket - wiki commons

Als Kaution wurde demnach ein Betrag von 50.000 Euro festgesetzt. Zudem muss Gibbs seinen Reisepass abgeben und sich drei mal wöchentlich bei den französischen Behörden melden. Die Wiener Justiz ermittelt gegen den 33-jährigen Musiker wegen Vergewaltigung. Er steht im Verdacht, sich am 6. Juli 2015 nach einem Gig in der Grellen Forelle an zwei Frauen vergangen zu haben, nachdem diesen im Backstage-Bereich K.o.-Tropfen verabreicht worden seien.

Gibbs weist die Anschuldigungen vehement zurück. Seine Anwälte haben bisher angekündigt, das Auslieferungsersuchen der Wiener Behörden bekämpfen zu wollen.

Dem Beschluss des Gerichts in Toulouse zufolge kommt Gibbs bis zur Entscheidung, ob er an die österreichische Justiz ausgeliefert wird, auf freien Fuß, muss vorerst allerdings in Frankreich bleiben. Anwalt Leemon rechnet damit, dass sich noch am Donnerstag, spätestens aber Freitag, die Gefängnistore für den US-Rapper öffnen werden.

Leemon, der den Musiker am vergangenen Wochenende gemeinsam mit einem französischen und einem österreichischen Anwalt besucht hat, bezeichnet es als “schockierend”, dass von der Staatsanwaltschaft Wien gegen Gibbs strafrechtliche Ermittlungen geführt werden. Die Anschuldigungen seien erst Monate nach den angeblichen Ãœbergriffen ohne einen einzigen Beweis oder wissenschaftlichen Beleg erhoben worden. Der Anwalt verleiht in seiner Pressemitteilung der Hoffnung Ausdruck, dass auch die zuständige Staatsanwältin in Wien das erkennt und von der weiteren strafrechtlichen Verfolgung des Musikers Abstand nimmt.

Ansonsten werde Gibbs “mit allem, was er hat” dagegen ankämpfen. Dieser habe zu lange an seiner Karriere und für seine Familie gearbeitet, um sich das nehmen zu lassen. Freddie sei “komplett schockiert über die falschen Anschuldigungen”, so Leemon abschließend, der noch darauf verweist, dass die Verlobte des 33-Jährigen mittlerweile nach Frankreich geflogen ist, um diesem Rückhalt zu geben.

apa

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