von gru 04.06.2016 15:50 Uhr

Droht Italien eine Bankenkrise?

Jüngste Entwicklungen im Bankensektor haben Europas Blick auf den Zustand der italienischen Geldinstitute gelenkt. Deren Lage scheint bedrohlich.

Banken in Schwierigkeiten

Die italienischen Zeitungen sind derzeit voll davon:

Nach der Banca Popolare di Vicenza benötigt nun auch die Veneto Banca eine Kapitalerhöhung, um zu verhindern, dass deren Anleger zur Sanierung der maroden Geldinstitute zur Kasse gebeten werden.

Rettung

Für erstere wurde Mitte April 2016 eigens ein nationaler Rettungsfond mit Namen „Atlante“ geschaffen, der Geldinstituten in Krise helfen sollte.

Fünf Milliarden Euro wurden dazu bereit gestellt, doch mittlerweile ist die Hälfte dieses Kapitals bereits verbraucht.

Niedrige Zinsen, hohe Kosten und ein schwieriger Markt haben Italiens Banken in arge Bedrängnis gebracht. Dazu kommt die Tatsache, dass die Wirtschaft auch nach Jahren der Rezession keine Fahrt aufnehmen will.

Faule Kredite

Mittlerweile beträgt die Summe der faulen Kredite eine Höhe von 360 Milliarden €. Das sind rund 20% aller Kredite im Land.

Die Probleme treten nun vermehrt zu Tage, weil die Europäische Zentralbank mittlerweile die Oberaufsicht der Banken inne hat und sogar mit Zwangsverwaltung einzelner Institute droht.

Auch beim europaweiten Stresstest im Herbst 2014 waren Italiens Banken das Schlusslicht.

Südtirol?

In diesem Gesamtbild sind auch die verschiedenen Schwierigkeiten Südtiroler Geldinsitute zu sehen.

Falls der Rettungsfond Atlante vorzeitig aufgebraucht sein sollte und europäische Hilfsmaßnahmen benötigt werden, wird die italienische Bankenkrise für die gesamte Union zum Problem.


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