von ih 09.04.2016 09:59 Uhr

Marketenderin greift an!

Bei den Südtiroler Schützen wird über einen offenen Brief diskutiert, den Barbara Illmer-Steinacher, Marketenderin der Schützenkompanie Dorf Tirol verschickt hat. Darin greift sie die amtierende Bundesmarketenderin Verena Geier scharf an. Den Inhalt hat die Neue Südtiroler Tageszeitung in der heutigen Ausgabe auszugsweise exklusiv veröffentlicht.

vlnr: Marketenderin Barbara Illmer-Steinacher und Bundesmarketenderin Verena Geier

In diesem Schreiben lässt Illmer kein gutes Haar an Geier. Sie wirft der amtierenden Bundesmarketenderin vor, zu wenig lang bei den Schützen zu sein, das Amt nicht glaubwürdig genug auszuüben, bzw. nur deshalb dieses Amt innezuhaben, um in der Bundesleitung des Schützenbundes zu sitzen. UT24 hat versucht, die Protagonisten zu Wort kommen zu lassen.

Enorme Leistung

Auf die Vorwürfe aus Dorf Tirol bekommt Geier Rückendeckung von ganz oben. Major Florian Von Ach stellt sich schützend vor seine Mitarbeiterin: „Als Bundesgeschäftsführer kann ich wohl besser als eine gewisse Briefeschreiberin beurteilen, wie fähig unsere Bundesmarketenderin ist. Sie leistet für die Schützen enorm viel.“ Von Ach rät Illmer-Steinacher, einfach die Zeitungen aufzuschlagen, um zu erfahren, wie engagiert Verena Geier sei.

vonach

Austragung über Medien

Der Vorwurf, Geier sei bei Ausrückungen wenig dabei, halte er für geradezu kleinkariert. Er bedauere, dass interne Unstimmigkeiten über offene Briefe in den Medien ausgetragen würden. Das sei nicht die Art der Schützen und schade diesen. Heutzutage stünden die Schützen vor so vielen anderen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund so einen Kleinkrieg anzuzetteln, sei schlicht und einfach untragbar.

Kleinkrieg fehl am Platz

Von Ach weißt auch den Vorwurf zurück, dass Verena Geier zu wenig lange bei den Schützen dabei sei, als nicht nachvollziehbar zurück. Zumal dies ja auch auf ihn zutreffen würde, da er ebenfalls erst seit wenigen Jahren dabei sei.

„Wir sollten uns eher darauf konzentrieren, gemeinsam unserem Auftrag gerecht zu werden. Außerdem war es bei den Schützen noch nie ein Kriterium, wie lange jemand dabei ist. Sondern es geht vielmehr darum, dass man sich nach seinen Fähigkeiten einbringt. Und das macht unsere Verena Geier mit Bravur“, präzisiert von Ach.

UT24 wollte auch die Verfasserin des offenen Briefes, Barbara Illmer-Steinacher zum Sachverhalt befragen. Diese teilte auf Nachfrage jedoch mit, dass sie für keine Stellungnahme zu haben sei.

Bundesmarketenderin Verena Geier meint hingegen zu den Vorwürfen:

verena-geier

UT24: Frau Geier, Sie wurden kürzlich in einem Offenen Brief von einer erbosten Marketenderin angegriffen. Wie haben Sie reagiert, als Sie den Brief das erste Mal gelesen haben?

Verena Geier: Ich glaube, das ist alles eine persönliche Geschichte von einer Frau, die in irgendeiner Art und Weise ein persönliches Problem mit mir hat. Ich kenne Barbara Illmer-Steinacher nicht wirklich gut, sondern nur vom Sehen. Ich weiß aber, dass sie bei der Bundeshauptversammlung der Marketenderinnen aufgestanden ist und verschiedene Sachen angesprochen hat, die ihr und einigen Mitstreiterinnen nicht gefallen.

Ich habe mich diesbezüglich aber bereits mit der zuständigen Bezirksmarketenderin ausgesprochen und wir haben in aller Freundschaft Missverständnisse aus dem Weg geräumt und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Daher hat mich der Brief jetzt doch ein wenig überrascht.

Im Brief werden Sie ja recht direkt aufgefordert ihr Amt niederzulegen. Warum denken Sie, dass jemand eine so harte Forderung gegen die amtierende Bundesmarketenderin erhebt?

Ihre Forderung begründet Illmer-Steinacher ja darauf, dass ich „nur“ 60% der Stimmen bei der Hauptversammlung bekommen habe. Wobei es damals sehr danach ausgesehen hat, dass die dort nicht zufällig anwesende Gruppe es darauf angelegt hatte, meine Neuwahl zu verhindern.

Das hat sich dann auch im Stimmverhalten widergespiegelt, welches diese Gruppe wesentlich und in wohl organisierter Weise zu beeinflussen versuchte. Die restlichen Bezirke hingegen standen und stehen voll und ganz hinter mir, was mich sehr positiv stimmt.

Gab es denn eine Vorgeschichte, die dazu geführt hat, dass es nun zu einem solchen Offenen Brief gekommen ist?

Das müssen Sie Frau Illmer-Steinacher fragen. Ich weiß: Frau Illmer-Steinacher ist ja zunächst vom Verein der Marketenderinnen ausgetreten, dann plötzlich vor der Versammlung wieder eingetreten, um wieder mitreden zu können und das Wahlrecht in Anspruch zu nehmen. Als dann die Versammlung fast zu Ende war und wir bereits beim „Allfälligen“ waren, hat sie einmal mehr ihren Unmut geäußert und ist dann ein weiteres Mal ausgetreten.

Der Vorwurf gegen Sie lautet ja hauptsächlich, Sie wären zu wenig lang bei den Schützen und würden sich nicht genügend für die Marketenderinnen einsetzen. Was entgegnen Sie diesem Vorwurf?

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich versuche nämlich im Rahmen meines Amtes stets mein Bestes zu geben und meine Aufgaben gewissenhaft zu erledigen. Als Vorsitzende bzw. Teilverantwortliche in mehrerer Arbeitsgruppen im Schützenbund setze ich mich tagtäglich für den Schützenbund und unsere gemeinsamen Ziele von Marketenderinnen und Schützen ein.

An dem wird sich auch nach diesem offenen Brief nichts ändern. Die Arbeit der Marketenderinnen ist eben vielfältiger geworden und beschränkt sich nicht auf Stereotypen. Und wenn andere auch so intensiv in der Bundesleitung mitarbeiten möchten  – es ist genug Arbeit für alle da.

 

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