Italien schikaniert und sperrt Bayernfans ein

In einer offiziellen Stellungnahme der aktiven Fanszene des FC Bayern München heißt es:
Im Rahmen des Auswärtsspiels des FC Bayern im Europapokal gegen den FC Juventus kam es beim Einlass am Gästeblock zu verschiedenen Situationen, die wir allesamt als untragbar ansehen. Fünf Mitglieder unserer Gruppe befinden sich als Konsequenz dieser Zustände in Turin in Haft und werden heute vor Gericht gestellt.
Bereits mit Stadionöffnung wurde vielen Bayernfans der Zutritt zum Stadion verwehrt, obwohl sie eine gültige und, wie in Italien vorgeschrieben, auf ihren Namen personalisierte Eintrittskarte besaßen. Die betroffenen Fans hatten die Eintrittskarten von anderen Bayernfans erhalten und gemäß der Vorgaben beim FC Bayern auf sich umschreiben lassen.
Darüber hinaus wurden alle Bayernfans langwierigen und unverhältnismäßig intensiven Kontrollen ausgesetzt. Als Mitglieder unserer Gruppe mit Trommeln und Megaphon das Stadion betreten wollten, wurden ihnen diese Fanmaterialien abgenommen.
Die Verantwortung für diese Zustände sind in unseren Augen einerseits bei den eingesetzten Sicherheitskräften vor Ort zu sehen, die an diesem Tag generell aggressiv, willkürlich, unverhältnismäßig und entwürdigend gegenüber allen Bayernfans und auch gegenüber Angestellten und Ordnern des FC Bayern auftraten.
Andererseits liegt sie bei den strukturell fanfeindlichen Zuständen in Italien (Fankarte, Verbot von Fanutensilien, willkürliche Einschränkungen beim Eintrittskartenkauf, Schikanen durch Sicherheitskräfte), die sich auch in dem niedrigen Zuschauerschnitt im italienischen Stadien widerspiegelt.Heute stehen diese fünf Mitglieder unserer Gruppe in Turin vor Gericht. Wir hoffen und wünschen das Beste. Die Erfahrungen mit dem italienischen Staat vom Spieltag und von anderen Spielen in Italien lassen uns aber Schlimmes befürchten. Sie dürfen nicht mit einem so hohen Preis dafür bezahlen müssen, dass von den Problemen und dem Versagen beim Einlass abgelenkt werden soll. Es kann eigentlich nichts anderes geben, als ihre sofortige Freilassung. Schon ihre Inhaftierung bis jetzt ist Unrecht.
Bayernfans aus Süd- und Nordtirol: „Selten so etwas erlebt!“
Auch viele Bayern-Fans aus Süd- und Nordttirol, die das Spiel besucht haben, berichten gegenüber UT24 von einer massiven Schikane durch die italienische Polizei.
Bei über 3.500 angreisten Fans habe es lediglich zwei Einlass-Schleusen gegeben und es wurden massive Kontrollen durchgeführt, die viele als unverhältnismäßig angesehen haben.
Viele Fans erst kurz vor Halbzeit im Stadion
Einige Fans seien aufgrund der langen Wartezeiten beim Einlass erst kurz vor Ende der 1. Halbzeit in das Stadion gelassen worden. Diese Kontrollen habe es lediglich bei den Gästefans gegeben, die laut eigenen Aussagen friedlich und absolut diszipliniert waren.
Besonders der aktive Kern der Tiroler Fans, der viele Auswärtsspiele in ganz Europa besucht, war sich einig: Solche Zustände habe man selten erlebt.






