von rem 25.12.2015 21:22 Uhr

Weihnachten: Herzzerreißender Brief von jungem Vater an seinen Opa

Markus B. aus Köln hat seinem Opa einen Brief zu Weihnachten geschrieben, der sich via Facebook tausendfach verbreitet. Als Markus 16 Jahre alt war, hatte sich sein Opa zu Weihnachten gewünscht, dass jeden Tag Weihnachten wäre.
Foto: Facebook Markus B.

Daraufhin entwickelte sich zwischen den beiden ein Gespräch, das in diesen Weihnachtstagen den Menschen ans Herz geht. Trotz des Todes von Opa im vergangenen Oktober, nimmt die Geschichte ein schönes Ende, indem er seinem Sohn Paul einen besonderen Gutschein zu Weihnachten schenkt.

Hier der Brief in vollem Wortlaut:

„ Lieber Opa,

als ich 16 Jahre alt war, fragte ich dich einmal, was du dir denn zu Weihnachten wünschen würdest.

„Ach, weißt du Markus“, sagtest du „Ich wünsche mir, dass jeden Tag Weihnachten ist.“
„Jeden Tag Weihnachten, Opa?“, wunderte ich mich „Jeden Tag? Weißt du wieviel Stress das ist. Ehrlich? 365 Tage im Jahr?“
„Ja, wäre das nicht großartig?“, antwortest du lächelnd „Jeden Tag ein wunderbares Essen. Schöne Weihnachtsmelodien. Wir könnten uns alte Geschichten am Kamin erzählen. Und wenn wir alle Geschichten erzählt hätten, würden wir uns einfach neue ausdenken. Wir könnten den Weihnachtsbaum jeden Tag neu schmücken – auslosen, wer als nächstes die Farben der Kugeln aussuchen darf. Wir würden uns jeden Tag sehen. Ihr wärd hier bei mir, ich wäre hier bei Euch. Jeden Tag. Ja, das wünsche ich mir.“

An Heiligabend schenkte ich dir dann einen Briefumschlag mit 3 kleinen Zetteln, auf denen jeweils stand „Gutschein für einen Weihnachtstag“. Im Laufe des Jahres hast du diese Zettel dann immer eingelöst. Wenn andere im Sommer gegrillt haben, haben wir dann Weihnachten gefeiert und Kekse gebacken. Wenn andere zu Karneval „Und wenn et Trömmelche jeht“ hörten, lauschten wir dem Kling-Glöckchen, klingellingelling.

Opa, auch dieses Jahr hatte ich für dich einen Briefumschlag mit 3 kleinen Zetteln vorbereitet. 3 Weihnachtstage die wir nun nicht mehr miteinander verbringen können. Anfang Oktober gingst du von uns. Wochen sind seitdem verstrichen und man könnte hoffen, dass die Zeit geholfen hat und die Wunden geheilt sind, die Trauer vorüber ist. Doch dies geschieht nur langsam – noch immer fehlst du so unglaublich sehr. Noch immer fällt es mir schwer zu akzeptieren, dass du die Gutscheine niemals einlösen wirst.

Ich habe dein Geschenk etwas abgeändert und das Wort „Weihnachtstag“ durchgestrichen. Stattdessen steht nun auf den 3 Zetteln „Gutschein für einen Uropa Paul Tag“. Dein Urenkel Paul wird diesen Brief heute unterm Weihnachtsbaum finden. Er wird mit seinen 8 Wochen noch nicht sonderlich viel damit anfangen können – jedoch darf er die Gutscheine, sobald er im passenden Alter ist einlösen. Ich werde dann mit Paul etwas unternehmen, das auch du zu Lebzeiten geliebt hast. Ich erzähle ihm Geschichten aus deinem Leben und versuche all deine Erfahrung, all deine Liebe, die du mir geschenkt hast, an ihn weiterzugeben. Vielleicht schnitzen wir an einem der Gutschein-Tage etwas aus Holz. Vielleicht schauen wir uns ein Eishockey-Spiel an. Vielleicht feiern wir aber auch Weihnachten im August.

Mit diesem persönlichen Weihnachtsbrief möchte ich euch und euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest wünschen. Mögen eure Liebsten heute bei euch sein.

Markus“

Markus Antwort zu den schönen Worten im Netz zu seiner Geschichte: „Da verschlägt es mir doch glatt die Sprache. Über 150.000 Menschen gefällt der Brief an meinen Opa Paul. […] Dass ausgerechnet meine Weihnachtsworte an meinen verstorbenen und geliebten Opa, dies bewirken, freut mich ganz besonders. Und auch Opa hätte seine Freude daran gehabt. Danke.“

Die Reaktionen der Leser auf den Brief sind überwältigend. So schreibt Brigit S.: „Lieber Markus, eigentlich wollte ich heute nicht weinen aber deine wunderschönen gefühlvollen Worte haben mich nun doch zum Weinen gebracht. Mir geht es mit meiner Oma ganz genauso. Sie fehlt uns unheimlich.“ Sebastian hingegen meint: „Die schönste Weihnachtsgeschichte, die ich heute hören durfte.“

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