Adeliger führt Politik und Tourismus mit Fake-Seite an Nase herum

In Osttirol führt ein Adeliger die Stadt Lienz an der Nase herum. Auf Karl-Heinz Richard Fuerst von Sayn-Wittgenstein ist eine Internetseite registriert, die den Anschein einer Buchungsplattform erwecken soll.
Wer jedoch auf lienz.at ein Zimmer buchen will, kann dies nicht. Denn die Seite ist ein „Fake“. Das erzürnt die sozialdemokratische Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. „Das kann man nicht gutheißen! Das ist ein Fake, das hat mit der Stadt gar nichts zu tun. Hier wird ein Anschein erweckt, der nicht stimmt, das werden wir uns als Stadt nicht gefallen lassen“, wird sie vom ORF zitiert.
Fake-Seite ärgert Politik und Tourismus
Auch die Touristiker sind nicht sehr erfreut über die Seite mit der für Osttirol so typischen URL. Zudem hat die Seite große Ähnlichkeit mit der offiziellen Buchungsseite osttirol.com. Der Tourismusverbandsobmann Franz Theurl meint, dass potentielle Kunden von so einer Internetseite abgeschreckt werden würden. „Wenn heute jemand im Internet surft, dann hält er sich nicht lange in einer Destination auf, sondern wechselt gleich zur nächsten“ und auf lienz.at ist keine Buchung möglich.
Im Impressum steht, dass die Seite das Institut für Internetmarketing mit Sitz in Frankfurt betreibt. Ein Mitarbeiter von Karl-Heinz Richard Fuerst von Sayn-Wittgenstein Sayn-Wittgenstein Agentur erklärte, dass die Seite überarbeitet werde. Mit dem Angebot wolle man Hoteliers und Zimmervermietern die Möglichkeit geben, ihre Zimmer auf der Seite anzubieten. Bislang hat dieses Angebot jedoch keiner angenommen.
15.000 für Domain abgelehnt
Die Stadt Lienz hat unterdessen bereits vergeblich versucht, die Domain für 15.000 Euro abzukaufen. „Jetzt, wo die Seite aktiv ist und den Anschein erweckt, dass das etwas mit der Stadt zu tun hat, hat sich das Problem natürlich sehr verschärft“, so Blanik im ORF.
Ein mögliches Motiv für die professionelle Gestaltung und den engen Bezug auf Tourismus in Osttirol könnte sein, dass der Domaininhaber den Wert steigern möchte und sich die Stadt schließlich gezwungen sehen könnte, ihm die Domain für weit mehr als 15.000 Euro abzukaufen.






