Dem Land, was dem Land gehört
1999 sind 25 Schutzhütten an das Land Südtirol übergegangen. Zuvor besetzte sie der italienische Alpenverband CAI. Und obwohl besagte Hütten dem CAI nicht mehr gehörten, führten sie sie bis 2010 weiter. Erst 2011 wurde eine Vergabemethode für die Schutzhütten erstellt. Die Umsetzung dieser Vergabemethode ließ jedoch bis vor ein paar Tagen auf sich warten.
Im Oktober  soll die Führung der 25 Schutzhütten gewechselt werden. AVS und CAI vergeben nach festgelegten Kriterien den Pächterposten. „Zum einen sollten die künftigen Pächter bergerfahren und auch handwerklich begabt sein“, erklärt Georg Simeoni, Präsident des AVS, Südtirol Online. Die bisherigen Pächter seinen dabei im Vorteil, da sie schon Erfahrung mit den Schutzhütten haben.
Von einer letzten, einer sechsundzwanzigsten Hütte, wurde allerdings nicht gesprochen.
Das schwarze Schaf in der Familie
Eine sechsundzwanzigste Hütte schürt Streit zwischen dem Land und der Finanzpolizei: Die Neugersdorfer Hütte in den Zillertaler Alpen. Auch sie ist theoretisch 1999 an das Land übergegangen. Nur beim Praktischen hapert es. Praktisch wurde sie nämlich über die Jahre von der Finanzpolizei in Anspruch genommen, so die Landesregierung. Die Hütte im Ahrntal werde als Urlaubsziel verwendet. Die Finanzpolizei habe einfach die Schlösser ausgetauscht. Ihr Aufenthalt dort sei illegal, also vom Land nicht genehmigt.
Laut der Süd-Tiroler Freiheit (STF) sei dieses Vorgehen der Finanzpolizei ein Skandal und nichts anderes als Hausfriedensbruch. Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der STF fordere deshalb die Landesregierung auf, „das Eigentum des Landes zu schützen und notfalls die Zwangsräumung der Neugersdorfer Hütte einzuleiten.“ Falls die Finanzpolizei nicht schleunigst aus dieser Hütte ausziehen sollte, werde die STF Anklage wegen Hausfriedensbruchs erheben.
