Hans Klecatsky verstorben
Klecatsky kam als Richter 1951 in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes und 1959 als damals jüngstes Mitglied als Hofrat an den Verwaltungsgerichtshof und 1964 als Ersatzmitglied auch an den Verfassungsgerichtshof der Republik Österreich. 1965 wurde er Professor für Öffentliches Recht.
Von 1966 bis 1970 war Hans Klecatsky Justizminister, dies ohne einer Partei anzugehören. Er war unter anderem jener Minister, der die Abschaffung von Todesstrafe in Österreich formell geschaffen hatte. Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer würdigte die Leistung Klecatskys „als wichtigen Bestandteil zur Sicherung und Ausgestaltung des Rechtsstaates“
Seit 1965 leitete Klecatsky das Institut für öffentliches Recht und Politikwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. 1991 emeritierte er. Klecatsky engagierte sich unter anderem für Südtirol und setzte sich dafür ein dass die Schutzmachtfunktion Österreichs und das Selbstbestimmungsrecht Südtirols in die Österreichische Verfassung kommt.
Südtiroler Heimatbund trauert um Klecatsky
Der Südtiroler Heimatbund (SHB) zeigt sich in einer Aussendung betroffen vom Tod Klecatskys: „Ein großer Freund Südtirols ist nicht mehr“, heißt es.
Im Jahre 2013 erklärte der em. Univ.-Prof. Justizminister a.D. Dr. Hans R. Klecatsky:
„Ich unterstütze die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes in Südtirol, denn Selbstbestimmung ist das Schlüsselwort unserer Zeit- für Südtirol und überhaupt!“
Der SHB verneigt sich vor den Lebensleistungen dieses brillanten, vielseitigen und international wie regional anerkannten Juristen, drückt den Angehörigen von Klecatsky ihr Beileid aus und ist überzeugt, dass er einen wichtigen Platz in der Geschichte Tirols und in der deutschsprachigen Juristenwelt einnehmen wird.
