von apa 16.04.2015 10:49 Uhr

Papst ernannte neue Bischöfe für Graz-Seckau und Militär

Der Vatikan hat in seinem Bulletin Nr. 16 am Donnerstag offiziell die Ernennung von Wilhelm Krautwaschl als neuen Bischof der Diözese Graz-Seckau bekanntgegeben. Der 52-Jährige soll am 14. Juni im Grazer Dom zum Bischof geweiht werden. Zudem wurde am Donnerstag Werner Freistetter zum Militärbischof ernannt. Die angehenden Bischöfe werden sich noch am Nachmittag der Öffentlichkeit vorstellen.

APA (DIÖZESE GRAZ-SECKAU)

Krautwaschl folgt dem Ende Jänner zurückgetretenen Egon Kapellari nach. Die auf Krautwaschl gefallene Wahl hatte der Vatikan bereits am Dienstag dem Ministerrat vorgelegt, der sie angenommen hatte. Der gebürtige Gleisdorfer (52) soll am 14. Juni im Grazer Dom zum Bischof geweiht werden. Die Vorbereitungen sind im Laufen. Bis dahin bleibt Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl an der Spitze der Diözese.

Krautwaschl wurde am 5. März 1963 auf einem Bauernhof in Gleisdorf geboren, verbrachte dort seine Kindheit, Volks- und Gymnasialzeit und war in der Pfarre als Ministrant und im Jugendchor aktiv. Er studierte Katholische Fachtheologie an der Universität Graz, trat zugleich ins Priesterseminar der Diözese Graz-Seckau ein und arbeitete mehrere Jahre in der Katholischen Jungschar im diözesanen Bildungsteam mit. Im Jahr 1990 schloss er sein Theologiestudium ab. Im selben Jahr wurde der Steirer zum Priester geweiht. Er war drei Jahre Kaplan in Hartberg, dann im Pfarrverband Knittelfeld und schließlich von 1999 bis 2006 im Pfarrverband Bruck/Mur tätig, wo er ab 2002 auch Dechant war.

Seit Herbst 2006 leitete er das Bischöfliche Seminar und ist zudem Regens im „Augustinum“. Krautwaschl fühlt sich der päpstlich anerkannten „Fokolar“-Bewegung verbunden und ist neben seinem Blog auf Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter aktiv.

Papst Franziskus hat am Donnerstag nicht nur den neuen Bischof für die Diözese Graz-Seckau ernannt, auch Werner Freistetter als Militärbischof für Österreich wurde durch das vatikanische Presseamt im „Bollettino“ bekannt gegeben. Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete die Bestellung der beiden neuen Bischöfe als Zeichen dafür, dass auf die Ortskirche gehört wird.

Mit der Ernennung Freistetters zum Militärbischof wurde auch der Amtsverzicht von Christian Werner angenommen, teilte die Kathpress mit. Bis zur Bischofsweihe von Freistetter leitet während der Sedisvakanz der bisherige Generalvikar Leszek Ryzka interimistisch das Militärordinariat. Dieses ist in 18 Inlandspfarren und 2 Auslandspfarren gegliedert und ist für rund 90 000 Personen zuständig.

Kardinal Schönborn sieht in den Ernennungen laut Kathpress ein „deutliches Zeichen, dass im Vatikan unter Papst Franziskus auf die Ortskirche gehört wird“. Dies sei nun ein „Zugewinn, den wir sehr dankbar feststellen können“, so Schönborn. Die beiden Neubestellten haben ebenso wie der vor kurzem ernannte Feldkircher Bischof Benno Elbs einen starken Rückhalt in der österreichischen Ortskirche und unter den heimischen Bischöfen. Aus Schönborns Sicht habe sich das Verfahren der Bischofsernennung bewährt, wenn die vorgesehenen Vorgaben eingehalten werden.

Zu Krautwaschl erklärte der Kardinal mit Verweis auf dessen seelsorgliche Erfahrung, dass dieser sehr gute Voraussetzungen für seinen neuen Dienst mitbringe. Mit Freistetter wiederum werde jemand Militärbischof, der das Bundesheer von innen kennt und der Truppe nahe ist – angesichts der großen Umbrüche beim Heer sei er hierfür „dankbar“, so Schönborn.

Die neu ernannten Bischöfe werden sich noch am Donnerstagnachmittag der Öffentlichkeit vorstellen: In Graz gibt es eine Pressekonferenz um 14 Uhr mit Krautwaschl, in Wien findet der Termin mit Freistetter um 15 Uhr statt.

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