von apa 17.01.2015 12:00 Uhr

Alma Seidler-Ring an Regina Fritsch überreicht

Die Burgschauspielerin Regina Fritsch wurde gestern, Freitag, im Anschluss an eine Festaufführung von Raimunds "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" im Burgtheater, in der Fritsch als Rappelkopfs Frau Sophie auf der Bühne stand, mit dem Titel Kammerschauspielerin sowie mit dem Alma Seidler-Ring ausgezeichnet. Die Laudatio hielt ihre Kollegin und Freundin Stefanie Dvorak.
APA (Burgtheater Wien)

Sie habe „in ihrer langjährigen Zugehörigkeit zum Ensemble des Wiener Burgtheaters eine außerordentlich hohe künstlerische Leistung bewiesen“, sagte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ), der die Verleihungs-Urkunde zum Berufstitel Kammerschauspielerin überreichte. „Regina Fritsch, die mit 21 Jahren ans Burgtheater engagiert wurde, verkörpert etwas, das in den letzten Monaten immer wieder Thema war: den Mythos Burgtheater“, hob Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann hervor.

Für Fritsch gebe es „keine großen und kleinen Rollen. Wenn sie besetzt ist, setzt sie sich ein und arbeitet immer zum Besten einer Inszenierung, zum Besten des Hauses“, so Bergmann. „Ihr großes Repertoire, ihre gespielten Rollen, egal ob Klassiker oder neue Dramatik, wären ein Grund, sie für den Mythos Burgtheater beispielhaft zu nennen. Regina Fritsch hat sich stets sehr für das Haus interessiert, seit sie von der Schauspielschule Krauss direkt ans Burgtheater engagiert wurde, wollte sie intensiv über die Vergangenheit informiert werden. Sie hat zwar die große Alma Seidler nicht mehr erlebt, aber sie hat immer über sie nachgeforscht, über eine Ausnahme-Schauspielerin, die fast 60 Jahre an der Burg ‚lebte‘ und von zwei anderen Großen des Hauses, der Wessely und Käthe Gold, bewundernd als einzigartig beschrieben wurde“, sagte Bergmann, die daran erinnerte, dass auch die erste Trägerin des 1978 gestifteten Alma Seidler-Ringes, Paula Wessely, „immer sehr an der Entwicklung von Regina Fritsch interessiert“ gewesen sei. Die im November 2014 verstorbene Doyenne des Burgtheaters, Annemarie Düringer, hatte nun testamentarisch Regina Fritsch als die ihr nachfolgende Ringträgerin bestimmt.

Regina Fritsch wurde 1964 in Hollabrunn, Niederösterreich, geboren. Nach ihrer Ausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien wurde sie 1985 von Direktor Achim Benning ans Burgtheater engagiert, dem sie seither angehört. Sie spielte hier bisher rund siebzig verschiedene Rollen, darunter die Sonja in „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow, die Salome Pockerl in Johann Nestroys „Der Talisman“, die Genia in Arthur Schnitzlers „Das weite Land“, die Solveig in Ibsens „Peer Gynt“ oder die Valerie in „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horvath.

2007 erhielt sie den Nestroy-Theaterpreis für die Beste Nebenrolle, 2008 den Nestroy-Theaterpreis als Beste Schauspielerin. Darüber hinaus erhielt Regina Fritsch den Fernando-Rey-Preis als Beste europäische Darstellerin im Film „Schlafes Bruder“ beim Filmfestival San Sebastian sowie den Preis als Beste Schauspielerin in „God Save America“ beim Theaterfestival Sterijino Pozorje in Novi Sad. Im Jahr 2009 wurde sie mit dem Wiener Schauspielerring ausgezeichnet. Am 7. Februar hat ihre nächste Produktion, „Das Konzert“ von Hermann Bahr, im Akademietheater Premiere.

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