von st 11.01.2015 17:44 Uhr

Bauern behalten Steuerprivilegien

Seit Anfang Jänner wird die Berechnung von Abgaben für Landwirte in Österreich mit neuen Einheitswerten durchgeführt. Landwirte zahlen im Vergleich zu anderen Unternehmern immer noch weniger Steuern.
Foto: © berggeist007 / pixelio.de

Bereits seit Mai vergangenen Jahres werden die Daten für die ab Jänner geltenden neuen Einheitswerte für die Land- und Forstwirtschaft in Österreich erhoben. Obwohl die Datenerhebung noch nicht abgeschlossen ist, bilden sie seit Jänner die Berechnungsbasis für Abgaben landwirtschaftlicher Betriebe.

Durch die Aktualisierung der Einheitswerte sollen Mehreinnahmen für den Staat herausschauen. Kritiker bezweifeln allerdings den Nutzen der Neuerhebung. Der Steuerberater Gottfried Schellmann kritisiert im Wirtschaftsblatt: „Es ist die Fortführung des bestehenden Systems, die Neuerhebung bringt nicht viel.“

Neuregelung ohne Wirkung

Ein „Insider“ erklärte gegenüber dem Wirtschaftsblatt: „Die ÖVP hätte die Höhe der Bewertung per Verordnung in der Hand gehabt, hat aber nichts gemacht.“ Nun komme es zu einer Umverteilung der Belastung der landwirtschaftlichen Betriebe.

Denn für die Berechnung der Einheitswerte wird jetzt nicht mehr nur die Bodenqualität, sondern zu 13 Prozent auch die Landwirtschaftsförderungen der EU (GAP) miteinbezogen. Dadurch verlören vor allem die Bauern, die eine hohe EU-Förderung bekommen, beispielsweise Bergbauern.

Verwaltung vereinfacht

Positive Resonanz erhält die neue Datenerhebung von August Astl, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer: „Die Pauschalierung ist ein wertvolles Gut, das die Verwaltung für die Landwirte vereinfacht.“. Die Neuerhebung werde auf jeden Fall zu staatlichen Mehreinnahmen führen.

Die Finanzverwaltung sagt ein Mehr von zehn Prozent voraus. Die Einnahmen aus der Grundsteuer A auf land- und forstwirtschaftliches Vermögen wären dies weniger als drei Millionen Euro jährlich.

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