Wien: Polizei-Großeinsatz nach Eklat beim EM-Spiel zwischen Serbien und Albanien

Es waren 42 Minuten gespielt, als eine Drohne über dem Spielfeld auftauchte, wo sich die beiden Mannschaften von Serbien und Albanien im Fußball-EM-Qualifikationsspiel einen harten Kampf lieferten. An der Drohne hing die Flagge des großalbanischen Reiches sowie der Schriftzug „autochthonous“ („einheimisch“). Außerdem waren die Konterfeis der ehemaligen albanischen Nationalistenführer Ismail Qemali und Isa Boletini auf der Fahne zu sehen.
Daraufhin kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den Spielern der beiden Mannschaften. Kurze Zeit später stürmten Zuschauer das Spielfeld. Die Partei musste abgebrochen werden. Die Drohne soll der Bruder des albanischen Regierungschefs Edi Rama angeblich aus der VIP-Loge gesteuert haben. Er wurde noch Dienstagnacht verhaftet. Weil dieser einen US-Pass besitzt, soll er aber wieder schnell freigelassen worden sein.
Großaufgebot der Polizei verhinderte schwere Zusammenstöße
Die Eskalation hatte weitreichende Folgen auch für Österreich. Nach Polizeiangaben versammelten sich gegen 21.30 Uhr eine 50-köpfige Gruppe Albaner auf der Ottakringer Straße in Wien. Sie bewarfen ein serbisches Kaffeehaus mit Flaschen und Bengalen. Die Randalierer konnten kurze Zeit später von Polizeibeamten gestoppt werden.
Etwa eine Stunde später organisierten sich mindestens 200 Serben ebenfalls auf der Ottakringer Straße. Die Polizei hatte in der Zwischenzeit Sperren errichtet und Unterstützung von der Sondereinheit WEGA und der Diensthundeabteilung erhalten, um weitere Zusammenstöße zu verhindern.
Eine Stunde lang blieb die Situation angespannt. Die große Polizeipräsenz konnte ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen verhindern. Schließlich lösten sich gegen 23.00 Uhr beide Lager auf. Verletzte und Verhaftungen wurden vorerst keine gemeldet. Es wurden jedoch 30 Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen erstattet sowie 14 Pkws beschädigt.






