von apa 19.01.2018 17:09 Uhr

Kataloniens Präsidentschaftkandidat wird am Montag ernannt

Der Präsident des katalanischen Parlaments, der Separatist Roger Torrent, wird am Montag den Kandidaten für das Amt des Chefs der Regionalregierung ernennen. Das teilte das Parlament der spanischen Konfliktregion am Freitag in Barcelona mit. Torrent wolle noch am selben Tag seine zweitägige Konsultationsrunde mit den Chefs der im Parlament vertretenen Parteien abschließen, hieß es.

APA (AFP)

Mit Spannung wird nun in ganz Spanien darauf gewartet, ob der Parlamentspräsident tatsächlich den Separatisten Carles Puigdemont zum Kandidaten ernennt. Ende Oktober war Puigdemont von Madrid nach einem von der Justiz verbotenen Unabhängigkeitsreferendum und einem Beschluss zur Abspaltung von Spanien als katalanischer Regionalpräsident abgesetzt worden, Katalonien daraufhin unter Zwangsverwaltung gestellt.

Um einer Festnahme zu entgehen, setzte sich Puigdemont unmittelbar nach seiner Amtsenthebung nach Belgien ab. Trotz der Justizermittlungen gegen ihn trat er bei der Neuwahl am 21. Dezember als Spitzenkandidat an. Seine Allianz JuntsxCat (Gemeinsam für Katalonien) und die zwei anderen für die Unabhängigkeit der Region eintretenden Parteien errangen zusammen erneut die absolute Mehrheit der Sitze in Barcelona.

Sein belgisches Exil soll Puigdemont kommende Woche erstmals verlassen: Er werde nach Dänemark reisen, sagte Elsa Artadi, die Sprecherin seiner Parlamentsfraktion Gemeinsam für Katalonien, am Freitag in Barcelona. Die Universität von Kopenhagen kündigte auf ihrer Website an, der Politiker werde dort am Montag an einer Diskussion teilnehmen. Der Titel der Veranstaltung lautet demnach: “Katalonien und Europa am Scheideweg der Demokratie?”

Puigdemont könne in der EU frei reisen, da Spanien den europäischen Haftbefehl auf ihn zurückgezogen habe und ihm nur in Spanien die Verhaftung drohe, teilte Artadi mit. Die Dänemark-Reise kann Puigdemont auch Probleme in Belgien ersparen: EU-Bürger dürfen sich ohne Aufenthaltsgenehmigung lediglich drei Monate am Stück in einem anderen EU-Land aufhalten.

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