von lf 15.12.2017 09:49 Uhr

Größter SVP Bezirk pro Doppelpass

Der SVP-Bezirk Bozen Land – der größte seiner Art und gleichzeitig der Heimatbezirk von Landeshauptmann Arno Kompatscher – sprach sich im Zuge der jüngsten Ausschusssitzung geschlossen für die Wiedererlangung der doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler aus. Es ginge unter anderem um eine „Wiedergutmachung des historischen Unrechtes von 1919“.

Foto: SVP Bezirk Bozen Land

Das Thema der doppelten Staatsbürgerschaft, für die SVP Funktionäre „eine ideelle wie auch emotionale Angelegenheit“, sei dementsprechend intensiv diskutiert worden. Ma war sich darin einig, dass die doppelte Staatsbürgerschaft eine starke Symbolkraft der Verbundenheit und Identifizierung mit dem Mutterland Österreich hätte. Sie würde auch eine Art Wiedergutmachung des historischen Unrechtes von 1919, durch den Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft in Folge der auferzwungenen Annexion, darstellen, meint Bezirksobmann-Stellvertreterin Angelika Wiedmer.

„Während in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ein allgemeiner Trend gegen die doppelten Staatsbürgerschaften vorlag, hat sich dieser heute ganz klar gewendet. Auch das italienische Staatsbürgerschaftsgesetz befürwortet sie. Die Südtirolerinnen und Südtiroler mit Doppelpass, die in Südtirol leben, hätten zwar ein Wahlrecht aber keine weiteren Rechte und Pflichten und somit hätte die doppelte Staatsbürgerschaft vor allem einen ideellen Wert. Für die Südtirolerinnen und Südtiroler, die in Österreich leben oder sich nach dem Studium dort niederlassen wollen, bietet die doppelte Staatsbürgerschaft neue Berufs- und Karrierechancen, zumal sie neben den allgemeinen EU-Freizügigkeitsrechten auch den Zugang zu den allein für Staatsbürger reservierten Berufen im hoheitlichen Bereich hätten“, erklärt Bezirksobmann Perathoner.

Für die österreichische Minderheit in Italien soll der Doppelpass eine freiwillige individuelle Möglichkeit der Verbundenheit mit dem Vaterland darstellen. Ebenfalls ist im Bezirk der Wunsch vorherrschend, dass Österreichs Schutzfunktion für die österreichische Minderheit in Südtirol, Eingang in die österreichische Verfassung finde.

Bei einer allfälligen konkreten Umsetzung des Koalitionsprogrammes sei darauf Bedacht zu nehmen, dass ethnische Spannungen oder Aus- und Abgrenzungen von Sprachgruppen vermieden werden. Vielmehr sollte dieses Anliegen als weitsichtige Geste europäischer Offenheit verstanden werden und die freundschaftlichen Beziehungen beider EU-Staaten verstärken.

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