von apa 06.12.2017 05:00 Uhr

Drei Männer wegen Mordes an Journalistin auf Malta angeklagt

Nach dem Mord an einer regierungskritischen Journalistin auf Malta sind drei Verdächtige angeklagt worden. Die drei Männer, darunter zwei Brüder, sollen den Anschlag mit einer Autobombe im Oktober ausgeführt haben, berichteten lokale Medien unter Berufung auf das Gericht am Dienstagabend. Die drei weisen die Vorwürfe demnach zurück.

APA (AFP)

Die Bloggerin Daphne Caruana Galizia wurde am 16. Oktober ermordet. Am Montag waren zehn Verdächtige festgenommen worden. Laut Polizei sollen die restlichen sieben gegen Kaution freigelassen werden. Die drei Angeklagten müssen in Untersuchungshaft. Die Familie der Ermordeten reagierte skeptisch auf die Festnahmen und zeigte sich besorgt, dass andere Personen, die in dem Mord verwickelt seien, weiterhin “politische Deckung” erhalten könnten.

Die Polizei hat unterdessen auf Malta ein Boot konfisziert, das die Mörder der Journalistin verwendet haben sollen. Wie die Tageszeitung “Malta Today” berichtete, sollte vom Boot aus die SMS gesendet worden sein, mit der die Autobombe ausgelöst wurde, die die Journalistin getötet hatte. Laut den Ermittlern ist die SMS von dem am Montag festgenommen George Degiorgio verschickt worden, nachdem dieser Grünes Licht von seinem Bruder Alfred erhalten hatte. Dieser befand sich vor dem Haus der Journalistin. Beide Brüder waren mit weiteren zehn Verdächtigen am Montag festgenommen worden.

Die angeklagten Männer sollen polizeibekannt und schon in frühere Straftaten verwickelt gewesen sein. Dazu gehöre auch ein gescheiterter Banküberfall und ein versuchter Mord an einem Polizisten, wie die Zeitungen “The Malta Independent” und die “Times of Malta” berichteten. Den Verdächtigen werde nun unter anderem vorgeworfen, Material für den Bombenbau und Waffen besessen zu haben.

Der Mord hatte das kleinste EU-Land geschockt und auch international Schlagzeilen gemacht. Die Bloggerin hatte unter anderem von Korruption und krimineller Unterwanderung des Landes berichtet. Auch hatte sie die Regierung der Mittelmeerinsel ins Visier genommen und über Offshore-Firmen von Regierungsmitarbeitern berichtet.

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