von lf 21.11.2017 12:02 Uhr

Immer mehr Fremde an Südtirols Schulen

An Südtirols Schulen und Kindergärten nimmt die Anzahl der Ausländer in großem Maße zu. Neben sozialen Problemen, fürchten viele eine Gefahr für den Schutz und den Fortbestand der deutschen Sprachgruppe. Die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit hat nach einer „intensive Recherche“ die bedenkliche Entwicklung nun mit Zahlen hinterlegt und veranschaulicht.

Symbolbild / Quelle: APA

Aus der Untersuchung geht hervor: Seit 2014 sind die Einschreibungen von Ausländern regelrecht explodiert. Die Auswirkungen, vor allem auf deutschen Bildungseinrichtungen, sind massiv. Es gibt in Südtirol bereits Schulen und Kindergärten, in denen Ausländer die Mehrheit stellen.

Bedenkliche Fallbeispiele

Beispiel dafür ist ein deutscher Kindergarten in der Bozner Weggensteinstraße. Im heurigen Kindergartenjahr 2017/2018 sind von den insgesamt 48 eingeschriebenen Kindern nur noch zehn Kinder (20,83 Prozent) Südtiroler. Fünf Kinder (10,42 Prozent) sind aus anderen EU-Staaten und der große Rest von 33 Kindern (68,75 Prozent) aus Nicht-EU-Staaten.

Ein ähnliches Bild bietet sich in den Schulen: In vielen Grundschulen liegt der Ausländeranteil bereits bei über 30 Prozent. In der Grundschule von Waidbruck sind sogar schon 54,05 Prozent der Schüler Ausländer.

Die Realität dürfte noch viel schlimmer sein. Da die Landesregierung in den zur Verfügung gestellten Zahlen nur zwischen italienischen Staatsbürgern, EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern unterscheidet, nicht aber zwischen Deutschen und Italienern, ist davon auszugehen, dass der Anteil deutschsprachiger Südtiroler an den Kindergärten und Schulen noch wesentlich niedriger ist, zumal auch immer mehr Italiener ihre Kinder in den deutschen Bildungseinrichtungen einschreiben.

Minderheitenschutz in Gefahr

Bei den politischen Vertretern der Süd-Tiroler Freiheit schrillen die Alarmglocken: „Die deutschsprachigen Kindergärten und Schulen sind das Rückgrat des Minderheitenschutzes in Süd-Tirol, da sie die essentielle Aufgabe erfüllen, den Kindern die deutsche Sprache zu vermitteln. Wenn in den deutschen Bildungseinrichtungen aber immer mehr Ausländer und Italiener eingeschrieben werden, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, geht dies auf Kosten der deutschen Kinder.“

Bereits vor zwei Jahren habe die Süd-Tiroler Freiheit das Gespräch mit der Direktion eines deutschen Kindergartens in Bozen gesucht. Die Direktion habe damals die Änderung der Zugangskriterien angeregt, damit dem hohen Ausländeranteil sowie der Überlastung der deutschen Kindergärten entgegen gewirkt werden könne.

Auch Kindergartenfachkräfte berichteten der Süd-Tiroler Freiheit mehrmals, dass aufgrund von mangelnden Deutschkenntnissen die Kommunikation nicht funktioniere, was zum Erschweren der Arbeit führe. Besonders sei dies der Fall in Konfliktsituationen, sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern. Ebenso sei es für die Kindergärtnerinnen im Gegensatz zu früher nicht mehr möglich, bestimmten Aufgaben wie etwa dem Geschichtenvorlesen in der Kuschelecke nachzukommen. Das „Nichtverstehen“ führe zu Langeweile bei den Kindern, und diese würden dann den Unterricht stören. Die Sprachentwicklung aller Kinder würde dadurch gebremst.

Aufruf zum Gegensteuern

„Es muss umgehend erhoben werden, wie es bei der Einschreibung an den deutschen Schulen um die Sprachkompetenzen der Kinder bestellt ist. Vor allem aber muss an den deutschen Kindergärten und Schulen eine Obergrenze an nicht-deutschsprachigen Kindern festgelegt werden, um auch weiterhin der essentiellen Aufgabe der Sprachvermittlung nachkommen zu können“, fordern die Oppositionspolitiker die Regierenden zum Handeln auf.

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