von red 06.11.2017 13:16 Uhr

Entrüstete Italiener: „Es lebe Mussolini“

Die Lichtinstallation am Mussolini-Relief über dem Bozner Finanzgebäude ist am Sonntag erstmals in Betrieb gesetzt worden. Während deutschen Oppositionsparteien diese Maßnahme zur Historisierungs zu wenig weit reicht, brach bei Italienern in den sozialen Medien ein regelrechter Shitstorm aus.

Bild: LPA/Verant

„Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen.“ Dieser Spruch prangt in großen Lettern über dem Relief, das den Faschisten Benito Mussolini, hoch zu Ross mit erhobener rechter Hand zeigt.

Der Satz stellt eine Verkürzung einer Aussage der jüdischen deutsch-amerikanischen Philosophin Hannah Arendt dar. Er soll laut Landeshauptmann Arno Kompatscher als Mahnung gegen jede Art von Totalitarismus das Relief „vom faschistischen Denkmal zum Mahnmal” werden lassen.

Angetastet wurde das Relief des Südtiroler Künstlers Hans Piffrader dafür nicht. Lediglich eine Lichtinstallation projiziert die Aussage in allen drei Landessprachen auf das Relief.

Bei den Italienern rief die Beleuchtung Entrüstung hervor. Zumindest lassen unzählige Kommentare auf Facebook darauf schließen. Man solle die Geschichte nicht ausradieren, hieß es dort von zahlreichen Kommentatoren. „Eine erklärende Tafel hätte gereicht“, wurde vorgeschlagen. Es fielen Worte wie „Talebani“ und andere, noch wüstere Beschimpfungen.

Besonders auf der Facebook-Seite eines lokalen italienischen Mediums ließen Facebook-Nutzer am Sonntag ordentlich Dampf ab.

So schreibt beispielsweise Antonio Barbuto:

barbuto

„Scheiß Taliban-Bastarde. Es lebe Mussolini für immer. Ich bin stolz, Faschist zu sein!“

In die gleiche Kerbe schlägt auch Gianni Petrelli. Er schreibt: „Ridicoli penosi vigliacchi pericolosi.. w il duce. Stronzi. Punto. (Lächerliche, schuldige, gefährliche Feiglinge. Es lebe der Duce. Arschlöcher! Punkt!)“.

Zu Wort meldet sich auch der laut eigenen Angaben aus Bozen stammende Martin Siviero.

martin siverio

„Arme, heuchlerische Trottel! Es lebe Mussolini“, kommentiert er.

Der nach eigenen Angaben ebenfalls aus Bozen stammende Stefano Morzenti nimmt Faschistenführer Benito Mussolini in Schutz.

Stefano

„Ins Klo geschmissenes Geld. Auch wenn jetzt diese Schrift ist, die Geschichte bleibt für immer. Es war der Duce, der uns Arbeit, Häuser und Arbeitsrechte gegeben hat. Diese Regierung macht jetzt genau das Gegenteil, sie baut Häuser, Schulen, die Sanität usw. ab“, verharmlost Stefano Morzenti den Diktator.

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  1. Diandl
    06.11.2017

    Mit den Faschisten in Süd-Tirol ist es wie mit den Türken in Deutschland, die sich selbst in 2. und 3. Generation noch nicht integriert haben.
    Man glaube nicht, daß damals die hehrsten Italiener in unser Land eingewandert sind. Es sind damals wie heute zuerst die aufgebrochen, die in ihrer Heimat am meisten entbehrlich waren.

  2. lowin
    06.11.2017

    „Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen“. Dieser Satz soll laut Landeshauptmann Kompatscher als Mahnung gegen jede Art von Totalitarismus, soll das faschistische Denkmal „zum Mahnmal” werden lassen.
    Es bleibt ein schlimmes faschistisches Denkmal. Daß die Faschisten in Südtirol lautstark aus ihren Löchern kommen werden, das konnte man sich denken.

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