von ih 19.09.2017 15:28 Uhr

Ehemaliger National-Geographic-Chefredakteur in Innichen

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Südtiroler Sanitätsbetriebes findet eine besondere Veranstaltungsreihe für die Mitarbeiter statt: In allen sieben Krankenhäusern sind Referenten aus der Welt des Sports, der Wirtschaft oder Gesellschaft eingeladen, die eines eint – sie mussten sich oft gegen widrige Umstände behaupten,. Auftakt war am Mittwoch in Innichen mit dem bekannten ehemaligen National-Geographic-Chefredakteur Erwin Brunner.

Erwin Brunner und Sigrid Flenger - Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb

Rund 50 Mitarbeiter hatten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Immerhin zieht es den Wahl-Hamburger Erwin Brunner nur mehr selten in seine alte Heimat. Begrüßt von Landesrätin Martha Stocker, dem geschäftsführenden Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler und Bezirksdirektor Walter Amhof, legte Brunner gleich zu Beginn eine Steilvorlage mit wunderbaren Natur-Bildern hin. „Unser Motto bei National-Geographic hieß immer: ‚we care the planet‘ – wir kümmern uns um den Planeten, Sie hier kümmern sich um die Menschen, wofür ich Ihnen im Namen aller danke“, so Brunner.

Brunner erzählte von seinem Aufstieg als Redakteur bis hin zum Textchef der renommierten Wochenzeitschrift „Zeit“, weiter ging die Reise als Bildredakteur zu „Merian“, bis er seine Karriere vor einigen Jahren bewusst freiwillig – „ich wollte noch etwas anderes machen als Arbeiten“ – als Chefredakteur des internationalen Natur-Magazins National Geographic beendete. „Veränderung ist wichtig“, erklärte Brunner, „doch die Veränderung muss immer die Menschen mitnehmen“.

Er selbst sei während seiner Zeit als Textchef mit vielen unterschiedlichen Schreibstilen konfrontiert gewesen. Auch wenn er manchmal regulierend habe eingreifen müssen, es war ihm wichtig, die Persönlichkeit des Autors nicht zu verbiegen: „Gerade davon lebt ein Magazin – wer will schon etwas eintönig Gleiches? Ich glaube, das gilt für jedes Arbeitsumfeld, wir müssen lernen, uns alle respektieren und miteinander umzugehen. Ich verfolge die Situation in Südtirol auch sehr genau über die Medien, an der Streitkultur mangelt es uns Südtirolern leider noch etwas.“

Der Mensch der Steinzeit sei nicht aus Mangel an Steinen in die nächste Entwicklungsetappe geschritten, sondern weil er einen intellektuellen Sprung nach vorne mit neuen Ideen gemacht hätte: „Auch wir müssen uns weiterentwickeln, denn sonst bleiben wir stehen“, erklärte Brunner.

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