von ih 30.07.2017 17:17 Uhr

EHEC-Virus – Angst um Kinder

In Rodeneck sind innerhalb von nur wenigen Tagen fünf Kinder am sogenannten EHEC-Virus erkrankt. Es liegt der Verdacht nahe, dass der Erreger vermutlich durch Gülle in das Trinkwasser gelangt ist. Die mit dem Virus infizierten Kinder sind in die Klinik nach Innsbruck gebracht worden und haben mit multiplem Organversagen zu kämpfen.

Rodeneck (Symbolbild) - Foto: fotost.eu

Sanität rät zum Kochen mit Mineralwasser

In einem Schreiben an die Bürger der Gemeinde Rodeneck warnen Bürgermeister Klaus Faller und die Primarin des Gesundheitsbezirkes Brixen, Dr. Maria Grazia Zuccaro, eindringlich vor dem EHEC-Virus.

„Die Übertragung des Erregers erfolgt vorwiegend über kontaminierte Speisen oder durch Trinken von kontaminiertem Wasser“, heißt es in dem Schreiben. Die Gemeinde schließt es bislang jedoch aus, dass sich der Virus über die Trinkwasserleitung verbreitet haben könnte. EHEC-Bakterien kommen normalerweise im Verdauungstrakt von Wiederkäuern wie Rindern vor. Die Tiere erkranken zwar nicht selbst, scheiden die Bakterien aber mit dem Kot aus.

Aufgrund der mysteriösen Erkrankung von fünf Kindern rät der Sanitätsbetrieb die Bevölkerung zu vorbeugenden Maßnahmen. So sollte in den nächsten Tagen ausschließlich Mineralwasser bei der Zubereitung von Kindernahrung verwendet werden. Zudem wir angeraten, ausschließlich pasteurisiere Milch zu verwenden und keinen Rohmilchkäse zu verabreichen.

Ebenso sei es ratsam den Kindern kein rohes, sondern ausschließlich gekochtes Gemüse zu verabreichen. Fleisch sollte gut gekocht werden – darauf sollte vor allem bei Hackfleisch geachtet werden. Das Obst sollte immer gut gewachsen werden und der Kontakt mit Stallmist weitestgehend vermeidet werden. Auch Erwachsenen werde geraten, nach jedem Toilettengang gründlich ihre Hände zu waschen, sowie nach jedem Stallbesuch und vor der Zubereitung von Lebensmitteln.

Bürgermeister: Trinkwasser bisher immer in Ordnung

Auf Nachfrage von UT24 beim Bürgermeister von Rodeneck, Klaus Faller, teilt dieser mit: „Wir sind momentan dabei, alle möglichen Schritte zusammen mit der Sanität in Angriff zu nehmen, um der Ursache auf den Grund zu kommen“.

Zudem hofft Faller, dass die Wasseranalysen in der Gemeinde positiv verlaufen werden. Sämtliche Kontrollen des Trinkwassers in der Gemeinde seien bisher nämlich immer in Ordnung gewesen.

Kinder und Eltern in Angst

Eltern und Kinder aus Rodeneck machen sich große Sorgen und leben seit Tagen in Angst. Der EHEC-Erreger ist nämlich hochinfektiös und wird von der WHO zu den gefährlichsten Keimen gezählt.

Viele Familien außerhalb von Rodeneck meiden seit dem Bekanntwerden der fünf infizierten Kinder sogar bewusst die Gemeinde, sowie die Rodenecker Alm und deren nähere Umgebung.

Bis wann in Sachen EHEC-Virus Entwarnung gegeben werden kann, scheint bislang offen. Der Sanitätsbetrieb war bisher für keine Stellungnahme zu erreichen.

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