von fe 21.07.2017 16:22 Uhr

Steuergeld-Skandal: Tommasini soll 470.000 Euro zurückzahlen

Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof fordert von Landesrat Cristian Tommasini die Rückzahlung von 470.000 Euro aufgrund der eklatanten Verschwendung von Steuergeld in Bezug auf die gescheiterte Bewerbung Süd-Tirols zusammen mit Venetien als Kulturhauptstadt 2019. Die Süd-Tiroler Freiheit hatte durch Anfragen im Landtag die massive Steuergeldverschwendung aufgedeckt und mittels einer Eingabe beim Rechnungshof den Fall ins Rollen gebracht.

Bild: Facebook/Cristian Tommasini

Auf Druck des Partito Democratico hatte sich Süd-Tirol im Jahr 2010 zusammen mit Venetien für die Kulturhauptstadt 2019 beworben und dafür den Namen der faschistischen Großregion „Triveneto“ ausgegraben. Von Anfang an ging es dem Partito Democratico und Landesrat Tommasini darum, im Gedenkjahr 2019 (Hundert Jahre Vertrag von St. Germain, der zur Teilung Tirols führte) Süd-Tirol in ein möglichst italienisches Umfeld zu zwängen.

„Für diesen Kulturfrevel wurden in Süd-Tirol mehr als eine Million Euro an Steuergeld vernichtet. Venetien hat im Vergleich dazu nur 70.000 Euro für die Bewerbung ausgegeben“, sagt Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.

Der Landtagsabgeordnete spricht in diesem Zusammenhang auch von bewusster Täuschung. Anstatt von Anfang an die Gesamtkosten der Bewerbung offenzulegen, habe Landesrat Tommasini dem Landeshaushalt jedes Jahr neue Kosten angerechnet.

In der Zeit von 2011 bis 2013 wurden immer wieder Anfragen an den Landesrat zu den Kosten der Bewerbung gestellt. Zu den ursprünglich 50.000 Euro, die in einen Gemeinschaftsfonds des Beirates in Venedig einbezahlt werden sollten, sind immer mehr Ausgaben dazugekommen. Bereits im Haushalt 2011 wurden an die 600.000 Euro für die Bewerbung veranschlagt. Im Haushalt 2012 sind dann weitere 250.000 Euro dazugekommen.

„Allein für ein Gala-Dinner im Bozner Museion wurden beispielsweise mehr als 50.000 Euro ausgegeben“, sagt Knoll.

Nachdem die öffentliche Kritik an der Bewerbung zur Kulturhauptstadt immer lauter wurde, so Knoll, ließ Landesrat Tommasini in den Bezirkshauptorten SüdTirols für jeweils ein paar Tage gelbe Werbe-Container mit dem Namen 19×19 aufstellen, die der Bevölkerung die angeblichen Vorteile einer Bewerbung Südtirols als Triveneto-Kulturhauptstadt vermitteln sollten.
„Auch diese Container-Aktion entwickelte sich zum Fiasko, das die Steuerzahler mehr als einer Viertelmillion Euro gekostet hat“, sagt Knoll.

Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2019 sei letztlich gescheitert, die Steuerzahler bleiben in Süd-Tirol aber auf einem Schaden von mehr als einer Million Euro sitzen.

Die Süd-Tiroler Freiheit erwartet sich daher vom Rechnungshof eine Verurteilung der politisch Verantwortlichen, damit diese massive Steuergeldverschwendung bestraft wird.

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  1. Diandl
    21.07.2017

    Beide PD-Vertreter haben bewiesen, daß unsere Steuergelder bei ihnen in den falschen Händen sind.
    Wenn der Landeshauptmann Kompatscher und auch sein Vorgänger glaubten, solche Personen in die Landesregierung holen zu müssen, hätten sie sie nie mit Kompetenzen und Zugang zu unseren Steuergeldern betrauen dürfen.
    Jeder Landesrat_in ist seit mindestens 4 Jahren (die meisten länger) im Bilde, wie Tommassini und Bizzo das Geld zum Fenster hinauswerfen. Keiner hat sich gerührt, keiner hat ihnen Einhalt geboten.
    Es ist alles diesselbe Bande!
    Die SVP verliert ihr letzes bißchen Seriosität und Glaubwürdigkeit, wenn sie den Mann weiter in seinem Amt beläßt.

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