von ih 20.07.2017 09:49 Uhr

Lohnt sich eine Reiseversicherung wirklich?

Viele Reiseveranstalter bieten ihren Kunden bei Urlaubsreisen den Abschluss einer zusätzlichen Reiseversicherung an. Doch lohnt sich so etwas tatsächlich? Die Europäische Verbraucherzentrale in Bozen hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt.

APA (Symbolbild/dpa)

In den allermeisten Fällen wird den Reisenden eine sogenannte Reiserücktrittsversicherung angeboten. Diese kann vorteilhaftsein, da die Stornogebühren, welche im Falle eines Rücktritts vom Verbraucher berechnet werden, unter Umständen auch sehr hoch sein können – vor allem bei Rücktritt kurz vor der Reise. Die Reiserücktrittsversicherung deckt die Stornokosten bei Tod, Unfall oder Krankheit des Versicherten oder eines Angehörigen.

Weitere Fälle können berufliche Gründe oder Sachschäden an der Wohnung sein. Nicht versichert ist in der Regel der Rücktritt von der Reise, wenn ein chronisches Leiden die Ursache ist oder wenn der Anlass zum Rücktritt Krankheiten sind, die in den letzten sechs Monaten vor der Buchung der Reise bereits behandelt wurden, bzw. Krankheiten, die durch Tabletten oder Alkohol verursacht wurden. Nicht
gedeckt sind auch Absagen verursacht durch Krieg, Naturkatastrophen und Terroranschläge.

Es ist weiters möglich, eine sogenannte Gepäckversicherung abschließen. Im Falle von Kofferverspätung oder -verlust sind die Rückerstattungen vonseiten der Fluggesellschaft oft weit davon entfernt, den gesamten Schaden zu decken. Technische Geräte und Schmuck sind oft nur bis zur Hälfte versichert und müssen – falls möglich – im Safe aufbewahrt werden. Im Auto ist das Gepäck im Wesentlichen nur während des Tages und nur dann versichert, wenn es im gesondert absperrbaren Kofferraum (von außen nicht sichtbar) verwahrt ist. Nicht versichert sind Bargeld, Schecks, Sparbücher, Fahrkarten, Dokumente, Waffen und Kfz-Zubehör. Der Schaden muss auf jeden Fall sofort dem Beherbergungs- oder Beförderungsunternehmen gemeldet werden.

Fast alle Reisebüros bieten auch eine Reisekrankenversicherung an, mit der Sie im Falle eines Unfalles oder einer Krankheit während der Reise, vor allem im Ausland, abgesichert sind. Gerade bei Reisen außerhalb der EU oder in Ländern ohne bilaterales Abkommen für medizinische Behandlungen mit Italien, ist es wichtig, vorzusorgen. Infolge einer Krankheit oder eines Unfalles werden z. B. die Kosten für medizinische Versorgung, Krankenhaustransport, chirurgische Eingriffe, Verlängerung des Aufenthaltes (wenn nötig), vorverlegter bzw. Rücktransport des Versicherten, den Hin- und Rücktransport eines Familienmitgliedes von der Versicherung übernommen.

Vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind chronische und psychische Leiden, Krankheiten die durch Tabletten oder Alkohol verursacht werden, jede als gefährlich eingestufte Sportart und Naturkatastrophen.

Wer öfters im Jahr für einige Wochen verreist, sollte eine Jahresreiseversicherung abschließen; das ist mitunter günstiger, als sich jedes einzelne Mal versichern zu lassen. Für Südtiroler Verbraucher kann auch eine ausländische Reiseversicherung abschließen (welche unter Umständen sogar noch vorteilhafter sein kann).

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