von ih 01.06.2017 18:04 Uhr

Südtiroler Satellit tritt Reise ins All an

Ende Juni wird nach Jahren intensiver Arbeit in Südtirol, München und Bremen der Amateurfunksatellit „Max Valier Sat“ in seine Umlaufbahn um die Erde gebracht.

Diogo Coutinho vom Max-Planck-Institut stellte die technischen Details vor. - Foto: LPA/me

Schüler und Lehrer der Technologischen Fachoberschule (TFO) Max Valier in Bozen haben unter Anleitung internationaler Raumfahrtexperten den ersten Südtiroler Satelliten „Max Valier Sat“ konstruiert. Bei dem mehrjährigen Projekt, das 2008 eingeleitet wurde, wurden die Kompetenzen der TFO gebündelt und ideal genutzt.  So stammt die Elektronik von der Fachrichtung Elektronik, während ein Teil der mechanischen Struktur von der Fachrichtung Maschinenbau gefertigt wurde.

Die Fachgruppe Automation entwickelte Methoden zur Sensorauswertung und zur Bestimmung der Orientierung im Orbit. Als Kompetenzpartner fungierten das renommierte Raumfahrtunternehmen OHB in Bremen unter der Führung des 2014 verstorbenen Südtiroler Professors Manfred Fuchs, sowie das Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching (Bayern). Die Beförderung des Satelliten ins All hat ebenso das Raumfahrtunternehmen OHB aus Bremen übernommen.

Der Satellit mit Rufzeichen II3MV wird auf den Amateurfunkfrequenzen 145,860 MHz und 145,960 MHz senden. Er wird mit der indischen Rakete PSLV-C38 in einen Orbit in 509 Kilometern Höhe gebracht und die Erde dann in 95 Minuten einmal umkreisen. Er trägt ein Röntgenteleskop an Bord, das vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching gebaut wurde. Die Röntgendaten werden dann mithilfe eines Amateurfunksenders zur Erde gesendet und können von jedem interessierten Amateurfunker empfangen und dekodiert werden. An der TFO Bozen und an der TFO Meran stehen dazu zwei Amateurfunkstationen zur Verfügung. Auch ein einfacher Peilsender wird an Bord sein, der neben dem Rufzeichen eine Nachricht im Morse-Code senden wird.

Schüler und Professoren stellen Satellit vor

Bei der am Donnerstag abgehaltetenen Pressekonferenz wurde über die Details zum Start des Satelliten ins All informiert.

Es wurde die Entstehungsgeschichte des Projekts vorgestellt und sein Nutzen für die Amateurfunkergemeinde, für Amateurastronomen und für junge Menschen, die sich für Naturwissenschaften und Technik interessieren. Die Direktorin Barbara Willimek und die Lehrpersonen Ferdinand Heidegger und Sandra Zuccaro stellten die an der Schule durchgeführten Tätigkeiten vor, während Professor Indulis Kalnins die Tätigkeiten bei OHB präsentierte.

Der Schüler Jakob Puff der TFO Bozen stellte eine Risikoanalyse für Kollisionen mit Teilchen im Orbit vor, die er in Zusammenarbeit mit dem Ernst-Mach-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft in Freiburg durchgeführt hat. Gezeigt und erklärt wurde die Bodenstation IM3EAE für die Steuerung des Satelliten und den Empfang der Satellitendaten durch den Schüler Tobias Bernardi.

LPA

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