von lf 16.05.2017 09:30 Uhr

MP3 ist tot!

Knapp zweiundzwanzig Jahre ist es her, als der deutsche Elektrotechniker Karlheinz Brandenburg vom Frauenhofer-Institut für integrierte Schaltungen das allseits bekannte MP3-Format erschuf. Nun scheint die Zeit des Dateiformates abgelaufen.

Symbolfoto: Pixabay

Die Entwicklung von MP3 begann in den späten 80er Jahren am Fraunhofer-Institut basierend auf Forschungsergebnissen der Universität Erlangen-Nürnberg. Kaum auf dem Markt, begann die Erfolgsgeschichte des Formates. Selbst in Zeiten von langsamer Netzverbindungen, konnte man Musik stark komprimiert im Internet verbreiten.

Seit dem Jahr 1998, nachdem sich der MP3 Standard sechs Jahre lang etablieren konnte, verlangte das Frauenhofer-Institut Lizenzgebühren für die Herstellung von Hard- und Software, die das MP3-Format verwenden. Insgesamt wurden 18 formatbezogene Patente vom Partner Technicolor verwaltet.

Patente abgelaufen

Am 23. April 2017, mit dem Ablauf aller MP3-Patente, wurde das Lizenzprogramm von Technicolor und dem Fraunhofer-Institut beendet. Damit ist die Verwendung von MP3 Technologie in Hard- und Software von nun an kostenlos. Dies wird jedoch nichts am Faktum ändern, dass es seit geraumer Zeit Technologien gibt, welche die Decodierungsmethode von Karlheinz Brandenburg in den Schatten stellen.

Moderne Alternativen

Heutige Medien wie Streaming, Fernsehen oder Radio nutzen jedoch modernere ISO MPEG-Verfahren der AAC-Familie oder in Zukunft auch MPEG-H Audio. Diese bieten erweiterte Einstellungsmöglichkeiten und eine bessere Audioqualität bei viel geringeren Bitraten im Vergleich zum MP3-Format. Es darf somit – trotzdem dass die Verwendung des altbewährten Formates MP3 nun kostenfrei wird – mit einem Abgang vom Markt infolge eines stark schwindenden Marktanteils gerechnet werden.

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