von ih 22.03.2017 16:29 Uhr

Tote und Verletzte in London

Bei zwei mutmaßlichen Terroranschlägen in London sind nach Medienberichten mindestens zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden, einige von ihnen schwer. Das berichteten britische Medien unter Berufung auf medizinisches Personal. “Ich kann bestätigen, dass es mehrere Opfer gibt, darunter Polizisten”, sagte ein Sprecher von Scotland Yard. Eine genaue Zahl wollte er nicht nennen.

APA

“Ich werde hier nicht spekulieren”, sagte er. Die Polizei stufte die Angriffe als Terroranschläge ein. Unbekannt blieb, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte.

Premierministerin Theresa May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker würden noch am Mittwochabend zusammenkommen, sagte ein Regierungssprecher in London. Das britische Unterhaus hatte zuvor seine Sitzung unterbrochen.

Die Polizei berichtete von mindestens zwei Vorfällen im Zentrum. Ein Angreifer soll nach Medienberichten auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten mit einem Messer angegriffen haben. Laut BBC starb der Polizist wenig später. Auch eine Frau soll nach Angaben aus einem Krankenhaus ihre Verletzungen erlegen sein. Rettungskräfte behandelten nach eigenen Angaben mindestens zehn Verletzte auf der Brücke neben dem Parlament. Der mutmaßliche Angreifer sei niedergeschossen worden. Ob der Angreifer getötet oder verletzt wurde, war zunächst unklar.

Etwa zeitgleich mit dem Angriff vor dem Parlament soll ein Auto auf einer Themsebrücke in mehrere Fußgänger gerast sein. Ob beide Vorfälle miteinander in Verbindung stehen, war zunächst unklar.

In Luftaufnahmen war zu sehen, wie mehrere Menschen auf der Westminster-Brücke vor dem britischen Parlament am Boden lagen und behandelt wurden. Ein Autowrack war auf dem Fußgängerweg vor dem Zaun des Parlamentsgeländes zu sehen. Weite Teile des Regierungsviertels waren abgesperrt.

Königin Elizabeth II. hielt sich während der mutmaßlichen Terrorangriffe am Londoner Parlament im Buckingham-Palast auf. Ein Palastsprecher äußerte sich nicht zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen und verwies auf die Polizei. Die Nachrichtenagentur PA berichtete, dass die Tore geschlossen seien und bewaffnete Polizisten die Zugänge bewachten.

Zeugen gaben zudem an, mindestens vier Schüsse gehört zu haben. Zwei Menschen lagen nach ersten Medienberichten direkt vor der Westminster Hall, einem Teil des Parlaments, auf dem Boden. Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Zugleich bat sie Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf bringen.

Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.

In Brüssel hatten am Mittwoch Menschen der Terroranschläge vor genau einem Jahr gedacht. Drei islamistische Selbstmordattentäter rissen am 22. März 2016 am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen mit in den Tod und verletzten mehr als 300 weitere.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel reagierte bestürzt auf die mutmaßlichen Terroranschläge von London und sagte den Briten Solidarität im Anti-Terror-Kampf zu. “Auch wenn der Hintergrund dieser Taten noch präzise aufzuklären ist, bekräftige ich für Deutschland und seine Bürger: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens”.

“Ich denke in diesen Stunden in Anteilnahme und Solidarität an unsere britischen Freunde und an alle Menschen in London”, erklärte Merkel am Mittwoch in Berlin. Sie habe mit Bestürzung von den Angriffen auf Polizisten und Passanten im britischen Parlament und in dessen Nähe erfahren, schrieb Merkel in der Erklärung.

apa

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