von apa 18.03.2017 17:38 Uhr

Stefan Kraft stellte mit 253,5 m-Sprung neuen Weltrekord auf

Das Skifliegen in Vikersund hat am Samstag alles geboten, was den Sport ausmacht. Nach Zuwarten, Abbruch und Verschiebung entwickelte sich im Teambewerb wohl eine der hochklassigsten, weil auch von vielen großen Weiten geprägten Konkurrenzen überhaupt. Überstrahlt von zwei Weltrekorden, allen voran dem nun gültigen von Stefan Kraft, der auf 253,5 m segelte und im Finale mit 244 m nachlegte.

APA (AFP)

Der Sieg ging nach dieser großartigen “Flugshow” an Norwegen. Daniel Andre Tande, Robert Johansson (der im ersten Durchgang mit 252 m für einige Zeit Weltrekordmann war), Johann Andre Forfang und Andreas Stjernen gewannen die Konkurrenz mit insgesamt 1.572,6 Punkten exakt 34 Zähler vor Polen. Österreich mit Michael Hayböck, Manuel Fettner, Gregor Schlierenzauer und Doppel-Weltmeister Kraft landete auf dem dritten Rang.

“Ich habe gemerkt, der geht echt verdammt weit und habe gedacht: ‘Bleib vorne, stehe ihn!’ Ja, es war unglaublich”, freute sich Kraft. Der 23-jährige Salzburger ist damit als erster Österreicher seit Andreas Goldberger vor 17 Jahren (225 m) auch noch Weltrekordhalter. Der Rekord war zunächst ein wenig angezweifelt worden, weil einer der fünf Sprungrichter die fast gerodelte Landung als Sturz gewertet hatte. Es hätten allerdings schon zwei weitere seiner Kollegen diese Entscheidung treffen müssen, damit der Weltrekord Krafts nicht gewertet worden wäre. Kraft bestätigte jedenfalls später, dass sein Anzug nicht nass war und er maximal seine Ski berührt habe.

In der “Raw-Air”-Wertung, die am Sonntag mit dem Einzelbewerb entschieden wird, holte Kraft 17,1 Punkte auf den deutschen Leader Andreas Wellinger auf. Nur noch 6,2 Zähler fehlen dem Überflieger aus dem Pongau noch, auf dem riesigen Bakken in Vikersund ist das allerdings nur ein Hauch. Der Einzelsieger der Serie erhält am Sonntag (Beginn: 14.15 Uhr/live ORF eins) 60.000 Euro.

Der Teambewerb hatte gar nicht so vielversprechend begonnen. Nach acht Springern gab es zunächst eine lange Pause, dann kamen zwei weitere herunter, ehe Hayböck als ÖSV-Startspringer insgesamt dreimal wegen zu viel Aufwindes wieder vom “Zitterbalken” musste. Die Jury entschied sich zum Abbruch und der Bewerb wurde dann mit 75 Minuten Verspätung neu gestartet. Eine goldrichtige Entscheidung, wie die folgende hochklassige Konkurrenz noch zeigen sollte.

Kraft möchte nun am Sonntag im letzten “Raw-Air”-Bewerb noch “einen coolen Abschluss” machen. “Es war eine mega Tour da heroben, viele coole Momente. Ich freue mich voll auf morgen. Es ist mir von Sprung zu Sprung wieder leichter gegangen”, sagte Kraft.

Das neue Erlebnis “Raw Air” sei schon etwas Besonderes. “Dass man jeden Tag wieder auf der Schanze ist, auch an dem Tag, an dem man reist, haben wir noch nie gemacht. Das ist nicht üblich und ist sicher sehr anstrengend und fordert einem alles ab”, erklärte der Salzburger, der sich immer noch fit fühlt.Die bisherige Bestmarke vor diesem Wochenende hatte der Norweger Anders Fannemel gehalten, der am 15. Februar 2015 ebenfalls in Vikersund 251,5 m weit gesegelt war.

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