von ih 18.03.2017 13:48 Uhr

Junge Südtirolerin besucht Schulen in Marokko

Vera Siller aus Sterzing hat im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für die Matura das Schulsystem in Marokko unter die Lupe genommen.

(v.li.) Gianluca Battiste (Amt f. Jugendarbeit), Schulinspektorin Gertrud Verdorfer, Landesrat Philipp Achammer, Vera Siller, Abdel El Abchi (Amt f. Jugendarbeit), Klaus Nothdurfter (Direktor des Amtes für Jugendarbeit). - Foto: LPA/Ingo Dejaco

“Eine Reise in eine andere (Schul)Welt” – unter dieses Motto stellte Vera Siller die Präsentation der Erfahrungen, die sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für die Matura gesammelt hat. Und diese Reise führte sie bis nach Rabat, die Hauptstadt Marokkos, um Genaueres über das dortige Schulsystem in Erfahrung zu bringen. Was sie gesehen und erlebt hat, war ihr zum Teil vertraut, vieles war neu, und einiges war unerwartet.

Vera Siller kommt aus Sterzing und besucht zurzeit das Sprachengymnasium, wo sie in diesem Jahr die Matura machen wird. Marokko bereiste sie zum ersten Mal im Sommer letzten Jahres, als sie am Projekt “Hallo Ciao Maroc” teilnahm und zusammen mit weiteren Jugendlichen aus Südtirol eine Woche lang den Alltag vor Ort und das Leben in ihrer Gastfamilie kennenlernen durfte. Diese Erfahrung hat sie so beeindruckt, dass sie beschloss, für ihre Projektarbeit zur Matura die Schulwelt in Marokko zu erkunden.

Marokko-Besuch vom Land unterstützt

So verbrachte die junge Wipptalerin vom 24. Februar bis 3. März dieses Jahres erneut eine Woche in Rabat, um am Unterricht in Schulen aller Stufen und Ausrichtungen teilzunehmen und das Klassengeschehen hautnah mitzuerleben.

Unterstützt wurde sie dabei vom Amt für Jugendarbeit im Deutschen Bildungsressort des Landes, das ihr auch bei den bürokratischen Erledigungen behilflich war. Ihre Eindrücke und Einblicke hat sie in einer Präsentation zusammengefasst, die sie am Freitagabend Bildungslandesrat Philipp Achammer, Schulinspektorin Gertrud Verdorfer und Mitarbeitern des Amtes für Jugendarbeit vorstellen durfte.

„Große Unterschiede gibt es vor allem zwischen den öffentlichen und den privaten Schulen“, stellte Vera fest. Die öffentlichen Schulen hätten allgemein einen schlechten Ruf; allerdings seien für Privatschulen oft hohe Gebühren zu bezahlen, die sich viele Familien nicht leisten können. „Vor allem was die Ausstattung betrifft, sind die privaten Schulen auf einem viel höheren Niveau, und einige sind sehr modern eingerichtet“, erklärte Vera, so habe sie dort zum Teil sogar Tabletklassen und Whiteboards gesehen.

Schulsystem mit Europa vergleichbar

Ganz anders war die Situation in den öffentlichen Schulen.Hier sei die Einrichtung auf ein Minimum reduziert gewesen. Aber auch in den öffentlichen Schulen hat die junge Wipptalerin keinen alllzu großen Unterschied feststellen können, sodass ein regulärer Unterricht möglich gewesen sei. Beeindruckt hat sie hierbei die Klassengröße mit oft mehr als 40 Schülern. Trotzdem hätte sie kaum Probleme mit der Disziplin feststellen können.

Das Schulsystem ist zum Teil mit jenem in Europa vergleichbar: Die Grundschule dauert sechs Jahre und die Mittelschule drei Jahre. Bei der Oberschule, die ebenfalls drei Jahre dauert, können sich die Schüler zwischen den Schwerpunkten Wirtschaft, Landwirtschaft, Mathematik, Technik, Wissenschaft und Literatur entscheiden. Unterrichtssprache ist vorwiegend Arabisch, einige Fächer – vor allem im wissenschaftlichen Bereich – werden aber auch auf Französisch unterrichtet.

Mit großem Interesse verfolgte Landesrat Achammer wie auch die anderen Teilnehmer die Präsentation und zeigte sich beeindruckt von den Erfahrungen, die Vera in Marokko sammeln konnte.

LPA

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