von apa 15.03.2017 07:06 Uhr

Fusion von RZB und RBI wird am Samstag vollzogen

Am kommenden Samstag wird die Fusion der Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit ihrer etwa zehnmal größeren börsennotierten Tochter Raiffeisen Bank International (RBI) vollzogen. Am 18. März wird die Verschmelzung ins Firmenbuch eingetragen, teilte die Bank am Mittwoch mit. Das ist der letzte Rechtsakt im Fusionsprozess.

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Die fusionierte Bank heißt weiter Raiffeisen Bank International und bleibt an der Börse notiert. Mit der Fusion tritt der designierte Vorstandschef Johann Strobl seinen Job an. Er folgt dem bisherigen Bankchef Karl Sevelda. Für das Jahr 2016 gibt es von der RBI definitiv wieder keine Dividende, teilte die Bank weiter mit. Letztmals hatte es für das Jahr 2013 eine Dividende gegeben.

Die Fusion ist eine Verschmelzung der RZB in die RBI. Um den Aktionären der RZB – hauptsächlich die Raiffeisenlandesbanken – ihre Anteile abzugelten, begibt die RBI neue Aktien, womit die Zahl der Aktien steigt. Dadurch würde der RBI-Streubesitz von bisher 39,3 Prozent auf rechnerisch rund 35 Prozent sinken. Weil aber einige ehemalige RZB-Minderheitsaktionäre künftig dem Streubesitz angerechnet werden, steigt dieser Streubesitz in der RBI-neu auf 41,2 Prozent. Die Landesbanken halten 58,8 Prozent.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) blickt nach der Fusion mit der RZB – die diese Woche über die Bühne geht – optimistisch nach vorn. Vor allem bei den Kreditwertberichtigungen wird weitere Entspannung erwartet. Die RBI rechnet damit, dass sie 2017 nochmals weniger für notleidende Kredite zur Seite legen muss als 2016. Im abgelaufenen Jahr waren das 754 Mio. Euro – rund 40 Prozent weniger als ein Jahr davor.

Mehr als 8 Prozent der Kredite sollen Ende des Jahres 2017 nicht notleitend sein. Ende 2016 waren es 9,2 Prozent, ein Rückgang um 2,7 Prozentpunkte im Jahresvergleich zu 2015. Diese Quote soll auch in den nächsten Jahren weiter sinken. Im Kreditgeschäft wird im fusionierten Institut für die kommenden Jahre im Schnitt jeweils ein niedriger zweistelliger Zuwachs erwartet.

Bei den Kapitalquoten bringt die Fusion zunächst Abschläge: Beim harten Kernkapital (Basel III “fully loaded”) lag das fusionierte Institut in einer pro-forma-Rechnung per Ende 2016 bei 12,4 Prozent. Noch ohne RZB war diese Kapitalquote bei der RBI höher, bei 13,6 Prozent. Auf Sicht soll auch die RBI-neu wieder auf 13 Prozent kommen, so die Bank.

Weiterhin Priorität haben werde die Reduktion der Kosten, sagte RBI-Chef Karl Sevelda, der mit der Fusion den Vorstandsvorsitz an seinen Nachfolger Johann Strobl übergibt. Das Verhältnis der Kosten zum Ertrag muss besser werden, so lautet das Ziel. Weil die RBI ihre Kapitalziele schon 2016 erreicht habe, könne man das zur Kapitalstärkung verordnete “Strategieprogramm” vorzeitig abschließen. Die auf Osteuropa fokussierte Bank hat in den letzten Jahren viele Risiken aus ihrem Geschäft herausgenommen, u.a. wurde die Präsenz in Übersee drastisch zurückgefahren.

Die RBI ist mit 14 Banktöchtern in Zentral/Osteuropa aktiv. Am Mittwoch hat die Bank den gelungenen Turnaround in Ungarn und der Ukraine gemeldet. Aus Südosteuropa lieferten die Tochterbanken 40 Prozent höhere Ergebnisse.

Obwohl der Zinsüberschuss 2016 um fast 12 Prozent zurückging, gab es Gewinnzuwächse. Insbesondere durch den Rückgang der Kreditwertberichtigungen. Ein Anstieg des RBI-Nettogewinns um 22,2 Prozent auf 463 Mio. Euro war bereits Anfang Februar bekanntgegeben worden. Der Gewinn je Aktie kam damit bei 1,58 Euro (Vorjahr: 1,30 Euro) zu liegen.

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