Ein Blog von

Georg Dekas

24.02.2017

Weg mit den Beleidigungen!

Von Georg Dekas Die Südtiroler Grünenpartei sammelt Unterschriften gegen beleidigende Kommentare und Beiträge im Internet. Das ist gut. Auslöser ist eine grüne Landtagsabgeordnete, die sich anfangs Feber an die Wiener Debatte um das Kreuz im öffentlichen Raum angehängt hatte. Das Blatt, für das sie ihre Meinung kundtat, hatte darüber den Titel angebracht „Weg mit dem Kreuz“. Klingt gar nicht nach Toleranz. Die Abgeordnete hat später klargestellt, sie habe diese Aussage nie getroffen. Aber der Schaden war angerichtet und das Netz antwortete in diesem Ton. Also hat die grüne Abgeordnete Brigitte Foppa beschlossen, die gröbsten gegen sie gerichteten Kommentare zur Anzeige zu bringen. So wie das auch die frühere Landtagsabgeordnete Eva Klotz tut, die im Netz ebenfalls übel beschimpft worden war. Ja, es sind neue Zeiten. Was man früher im kleinen Kreis und mündlich von sich gab, landet heute auf Facebook oder in den Foren der Portale. Da fällt schnell einmal ein unbedachtes und böses Wort. Wenn einer im Freundeskreis oder Zuhause sagt, „Du blöde Kuh!“ dann sieht darin niemand eine Diffamierung des Weiblichen und der Sager hat in den seltensten Fällen die Chance auf gerichtliche Verfolgung. Man kann die Sache einordnen. Aber wie schon die alten Lateiner sagten: Verba volant, scripta manent“ – Worte verflüchtigen sich, Geschriebenes bleibt. Und so stellt uns die freie Meinungsäußerung im Netz vor eine ganz neue Herausforderung. Facebook wirkt so „freundlich“ und privat, dabei ist es öffentlich wie ein Amtsblatt. Wie gehen wir mit dem gewissermaßen „privat“ Geschriebenen im öffentlichen Raum um? Positiv gesagt, wir müssen alle lernen. Lernen ist besser als klagen. Nehmen wir ein Beispiel her. Christine Losso gehört zu den Unterzeichnern des Grünen-Aufrufs, der sich „gegen die Flut von Diffamierungen“ wendet. Nun, Frau Losso hat das Portal UT24 auf einer Facebook-Seite als „Abschaum“ bezeichnet. Ihr gefiel eine in der Rubrik „Debatte“ gezeigte Fotomontage im Stil der Heute-Show von Oliver Welke gar nicht. Am Tag, als der Grünen-Aufruf und seine Anhänger in der Zeitung standen, steht dieser Kommentar immer noch ungerührt dort. Ein gewisses Verständnis muss man dafür aufbringen, denn bei Facebook ist es fast unmöglich, alle blöden Kommentare vorweg zu unterdrücken oder sofort zu löschen, bevor sie Kreise ziehen. Das geht allen so. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir aus Fehlern und Entgleisungen im Umgang mit der neuen Freiheit lernen. Alle. Auch die Unterzeichner*Innen von hochmoralischen Appellen. Übrigens, die Frau Foppa mit dem umstrittenen „Kunstwerk“ von Kippenberger in Verbindung zu setzen, das war eine lausige Idee.

Von Georg Dekas

Die Südtiroler Grünenpartei sammelt Unterschriften gegen beleidigende Kommentare und Beiträge im Internet. Das ist gut. Auslöser ist eine grüne Landtagsabgeordnete, die sich anfangs Feber an die Wiener Debatte um das Kreuz im öffentlichen Raum angehängt hatte. Das Blatt, für das sie ihre Meinung kundtat, hatte darüber den Titel angebracht „Weg mit dem Kreuz“. Klingt gar nicht nach Toleranz.

Die Abgeordnete hat später klargestellt, sie habe diese Aussage nie getroffen. Aber der Schaden war angerichtet und das Netz antwortete in diesem Ton. Also hat die grüne Abgeordnete Brigitte Foppa beschlossen, die gröbsten gegen sie gerichteten Kommentare zur Anzeige zu bringen. So wie das auch die frühere Landtagsabgeordnete Eva Klotz tut, die im Netz ebenfalls übel beschimpft worden war. Ja, es sind neue Zeiten. Was man früher im kleinen Kreis und mündlich von sich gab, landet heute auf Facebook oder in den Foren der Portale. Da fällt schnell einmal ein unbedachtes und böses Wort.

Wenn einer im Freundeskreis oder Zuhause sagt, „Du blöde Kuh!“ dann sieht darin niemand eine Diffamierung des Weiblichen und der Sager hat in den seltensten Fällen die Chance auf gerichtliche Verfolgung. Man kann die Sache einordnen. Aber wie schon die alten Lateiner sagten: Verba volant, scripta manent“ – Worte verflüchtigen sich, Geschriebenes bleibt. Und so stellt uns die freie Meinungsäußerung im Netz vor eine ganz neue Herausforderung.

Facebook wirkt so „freundlich“ und privat, dabei ist es öffentlich wie ein Amtsblatt. Wie gehen wir mit dem gewissermaßen „privat“ Geschriebenen im öffentlichen Raum um? Positiv gesagt, wir müssen alle lernen. Lernen ist besser als klagen. Nehmen wir ein Beispiel her. Christine Losso gehört zu den Unterzeichnern des Grünen-Aufrufs, der sich „gegen die Flut von Diffamierungen“ wendet. Nun, Frau Losso hat das Portal UT24 auf einer Facebook-Seite als „Abschaum“ bezeichnet. Ihr gefiel eine in der Rubrik „Debatte“ gezeigte Fotomontage im Stil der Heute-Show von Oliver Welke gar nicht.

Am Tag, als der Grünen-Aufruf und seine Anhänger in der Zeitung standen, steht dieser Kommentar immer noch ungerührt dort. Ein gewisses Verständnis muss man dafür aufbringen, denn bei Facebook ist es fast unmöglich, alle blöden Kommentare vorweg zu unterdrücken oder sofort zu löschen, bevor sie Kreise ziehen. Das geht allen so. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir aus Fehlern und Entgleisungen im Umgang mit der neuen Freiheit lernen. Alle. Auch die Unterzeichner*Innen von hochmoralischen Appellen.

Übrigens, die Frau Foppa mit dem umstrittenen „Kunstwerk“ von Kippenberger in Verbindung zu setzen, das war eine lausige Idee.

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  1. Brennessel
    25.02.2017

    Es genügt ein kleiner Pups aus der grünen Ecke und die Strammen Patrioten legen sich in die Riemen und rudern mit voller Kraft zurück, ja sie stimmen sogar in den Chor der Beileids und Solidaritätseunuchen ein.

    Schön ist so ein Ringelspiel –
    Das is a Hetz und kost net viel!
    Damit auch der kleine Mann
    Sich eine Freude leisten kann!
    Immer wieder foahrt ma weg
    Und draht si doch am selben Fleck!
    Man kann sagen, wos ma will –
    Schön ist so ein Ringelspiel!


  2. 24.02.2017

    Auf der Webseite Appell für die Zivilcourage
    kann man Namentlich alle dieser “Hochmoralischen ” Südtiroler einsehen, einige sind mir persönlich Bekannt,
    falls sich mal Eine(r) sich mal an meinen Stammtisch verirren sollte, muss ich gut aufpassen, dass ich nicht das Bier
    verschütte, weil da sind einige Antisüdtiroler darunter, für die man sich schämen muss.
    Zu vielen was Dekas schrieb deckt sich meiner Meinung, ich fasse
    das so zusammen “Wer im Glashaus sitzt , “soll nicht mit Grünen Gurken schmeissen ”
    in Abwandlung von Steine werfen.
    Und was die Frau Klotz betrifft, die ist mir zigmal Sympatischer , wie viele andere verlogene Grüne “Weiber ” !
    Und wenn man sich mal so einige Kommentare von Grünen (Tabernackel ) auf Südtirol-News liest, dann ist das ein Fall für
    einen Psychater.

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