von apa 10.12.2016 12:14 Uhr

Hammerschmid erwartet Schulautonomie-Einigung Anfang 2017

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) rechnet innerhalb des ersten Quartals mit einer Einigung in Sachen Schulautonomie und Bildungsdirektionen. “Sie kennen die Partner und die Vielzahl der Partner. Die Diskussion ist gut, aber wir müssen uns dem stellen”, sagte Hammerschmid in der Ö1-Reihe “Im Journal zu Gast” zur Frage, warum das ursprünglich für Dezember angekündigte Ergebnis ausstehe.

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Die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie haben die Ministerin hörbar unzufrieden gemacht. “Ich bin grantig, wenn ich diese Ergebnisse sehe”, so Hammerschmid. Man müsse nun weiter an den Rahmenbedingungen und der Qualität der Pädagogik arbeiten. Die geplante Schulautonomie soll Lehrern künftig etwa innovative Unterrichtsformen ermöglichen.

Die Geschlechterkluft in den naturwissenschaftlichen Fächern will die Bildungsministerin durch gender-sensiblen Unterricht und entsprechende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bei den Lehrern schließen. Reine Mädchenklassen in den naturwissenschaftlichen Fächern lehnt Hammerschmid hingegen ab.

Kritik an Hammerschmid kam postwendend von der Opposition: FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz sah in Hammerschmids Aussagen im Ö1-“Mittagsjournal” vor allem “Floskeln” und “Sprechblasen”. Die PISA-Ergebnisse als inakzeptabel zu bezeichnen, werde nicht reichen. Die Nivellierung des Bildungsniveaus nach unten würde unter Hammerschmid fortgesetzt, so Rosenkranz.

Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser kritisierte Hammerschmids Ankündigungsrhetorik und forderte einen nationalen Bildungsgipfel. “Angesichts der ernüchternden und teilweise dramatischen Ergebnisse bei PISA ist das einfach nicht genügend.” Walser drängte auf Taten und Reformen statt “kosmetischer Eingriffe und halbgarer Kompromisse”.

NEOS-Chef Matthias Strolz forderte nicht nur ein Update im Regierungsprogramm, sondern auch in der Bildungspolitik. “Die PISA-Ergebnisse sind ein blauer Brief an die Regierung. So geht es nicht weiter!” Strolz forderte eine Abkehr vom Regierungsmotto “Bildungspolitik ist Machtpolitik” und sprach sich für eine Einbindung der Opposition in die Bildungsreform aus.

Team Stronach-Klubobmann und Bildungssprecher Robert Lugar meinte, dass sich die Bildungsministerin “endlich gegen die Landeshäuptlinge und die Lehrergewerkschaften” durchsetzen müsse. “Anstatt wie angekündigt noch im Herbst ein Schulautonomiepaket zu präsentieren, gibt es wieder einmal nur Ankündigungen und Verschiebungen.”

Die Industriellenvereinigung (IV) sah Österreich angesichts der PISA-Ergebnisse in der “Durchschnittsfalle” gefangen. Die eingeleiteten Reformen im Bildungssystem müssten rasch und konsequent umgesetzt werden, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

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