von ih 19.11.2016 00:58 Uhr

Hotelier wehrt sich gegen den Staat

Ein Nordtiroler Rebell macht Ernst. Wie Allesroger.at berichtet, geht der Hotelier Jürgen Rietzler aus Fiss völlig neue Wege und will seine Gäste nur dann bezahlen lassen, wenn diese auch wirklich möchten – aus Protest gegen die Steuerpolitik des Staates.

Jürgen Rietzler vom Hotel Montana in Fiss - Foto: Montana

Kostenfreier Urlaub?

Das Hotel Montana in Fiss ist in aller Munde. Hier zahlt ein Gast für seine Reise nämlich nur dann, wenn er auch tatsächlich aus freien Stücken möchte. Wenn nicht, müsse er dies selbst mit seinem Gewissen ausmachen. Ein Anwaltsschreiben vom Hotel werde es dafür jedenfalls nicht geben, versprechen die Betreiber.

„Das ist mein Beitrag zum zivilen Ungehorsam“, so Hotelier Jürgen Rietzler gegenüber allesroger. Und genau so erklärt Rietzler seinen Gästen auch, dass sie statt einer Rechnung nur eine „Information“ erhalten. Doch obwohl die ungewöhnliche Preiskultur des Hotels offenbar zum kostenfreien Urlaub einlädt, soll bislang nur ein Gast tatsächlich nicht bezahlt haben.

Während das Hotel bis zur diesjährigen Sommersaison auf seiner „Information“ noch zehn bis 13 Prozent Steuern auf Essen und Getränke ausgewiesen hat, wird der Hotelbetreiber nun auch davon komplett abgehen. Denn Rietzler möchte damit ein Zeichen gegen die laut ihm vorherrschende Ausbeutung der Unternehmer durch den Staat setzen.

Staat wehrt sich – doch Rietzler kontert

Den Behörden geht das logischerweise gegen den Strich. Daher hat man bereits nach Gründen gesucht, um dem Nordtiroler Rebellen den Gewerbeschein wegzunehmen – und nach offensivem Dafürhalten auch gefunden.

Ein diesbezügliches Schreiben, wo damit gedroht wird, hat der Hotelier ebenfalls schon erhalten. Was für andere jedoch einer Katastrophe gleichkäme, nützt Jürgen zu seinem Vorteil.

Seinem Ziel ist er damit nämlich laut eigenen Aussagen wieder einen Schritt näher gekommen. Denn er hatte bereits seit längerer Zeit eine außergewöhnliche Idee auf seinem Tisch liegen.

Neue Betriebsform gegründet

Aus seinem Betrieb, dem Hotel Montana soll nämlich ein sogenanntes OdeL mit anderer Betriebsform werden. Die Bezeichnung OdeL steht für einen „Ort der energetischen Liebe“. Die schöne Landschaft und die Skipisten rund ums Haus seien zwar fein, aber auch die inneren Werte sollen laut Rietzler künftig im Mittelpunkt stehen.

„Es wird eine Bewusstseinsschule, Bewusstseinsseminare und bewusste Ernährung geben. Ich wünsche mir, dass das Menschsein wieder in den Vordergrund rückt“, so Rietzler.

Während viele Gastronomen unter den immer strengeren Vorgaben in der Tourismusbranche stöhnen, hat sich der Rebell aus Fiss nun eine ganz andere Lösung gesucht. Mit dem neugegründeten OdeL begibt er sich nämlich auf einen außergewöhnlichen Weg, wo der Staat nur an zweiter Stelle steht.

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