Redaktion UT24

12.08.2016

„Mein Italien-Urlaub zeigte mir, warum das Land scheitert“

Ein Finanzredakteur der Tageszeitung Die Welt machte Urlaub auf Sardinien – und verlor seinen Glauben an das gesamte Land. Italien sei „liebenswürdig, aber viel zu ineffizient, um länger im Euro zu überleben“, so sein Fazit. UT24 gibt einige Auszüge seines Berichtes wieder.

Vom Supermarkt bis zur Tankstelle

Im Supermarkt lägen die Preise – auch beim Discounter – rund ein Fünftel über den deutschen, berichtet der Redakteur. „Selbst lokale Produkte wie der italienische Schinken oder der blutrote Campari sind teurer als hierzulande“. Experten vom Internationalen Währungsfonds würden auf verkrustete Wirtschaftsstrukturen verweisen, die keinen wirklichen Wettbewerb zulassen würden.

Dasselbe habe er auch an der Tankstelle beobachten können. „Beim Benzin lagen die Preise mit 1,44 Euro pro Liter rund 14 Cent über den deutschen. Das liegt natürlich auch an unterschiedlichen Steuern. Aber selbst nach Abzug der Abgaben müssen die Italiener deutlich mehr zahlen“.

Während seines Urlaubs in Sardinien seien die Ölpreise um zehn Prozent eingebrochen, berichtet der Redakteur. An den Tankstellen habe man davon kaum etwas bemerkt, obwohl in direkter Nachbarschaft seines Ferienhauses die Erdölraffinerie Saras, das größte Unternehmen Sardiniens, befand.

Handyempfang: rasche Ãœberlastung

„Zwar gibt es auf Sardinien Handyempfang bis an den entlegensten Strand. Doch wenn an den Wochenenden die Italiener die Plätze und Straßen bevölkerten, brach die Datenübertragung häufig zusammen“, erklärt der Finanzredakteur. Auch das iPhone sei in Italien rund 40 Euro teurer als in Deutschland.

Italien investiert kaum in Bildung

„Nur wenige Italiener, denen ich auch in den vergangenen Urlauben auf Sizilien oder in Norditalien begegnet bin, konnten Englisch“. Offizielle Statistiken belegen das.

Nur 15 Prozent der Italiener haben laut Eurostat eine Uni besucht – lediglich in der Türkei und in Rumänien ist der Anteil noch niedriger.

Deshalb könne Italien den IWF Ökologen zufolge nicht auf einen Wachstumsschub durch Humankapital setzen. Es dauere Jahrzehnte, damit ein Bildungssystem positive Impulse erbringe.

Kredite: Nach Griechenland kommt Italien

„Um mit seinen strukturellen Schwächen klarzukommen und wieder wettbewerbsfähig zu werden, braucht Italien nach Ansicht vieler Experten eine kräftige Abwertung, die im Euro jedoch nicht möglich ist“, berichtet der Redakteur.

Nur in Griechenland ist der Anteil der faulen Kredite in den Bilanzen der Banken noch höher.

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  1. Bullster
    12.08.2016

    dem muß ich als bekennender Italien Fan wiedersprechen . Das was der beschreibt klingt nur nach “Suchendem nach Billigurlaub “. Gottseidank sterben diese aus . Die Wirtschaftsstruckturen sind in unserem südlichem Nachbarland anderst und einiges ist halt teurer . Wenns ihm zu teuer ist soll er in die TÃœRKEI fahren und dem Kenner und Genießer dieser Region nicht im Wege stehen .

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