Ungebildeter Busfahrer: Deutsch? Fehlanzeige
Im Pustertal scheint es Probleme mit dem Gebrauch der Muttersprache im öffentlichen Nahverkehr zu geben. Erst vor einigen Wochen, wurde einer älteren Frau ihr Recht verwehrt und aufgefordert, Italienisch zu sprechen (UT24 berichtete). Nun hat sich ein weiterer Vorfall dieser Art in einem Linienbus von Hofern nach Bruneck zugetragen.
„Jetzt ist es zu spät“
Um 08.30 Uhr stiegen in Pfalzen mehrere deutschsprachige Touristen in den Linienbus ein. Eine ältere Frau der Gruppe habe erklärte, das sie nach Bruneck wolle. Sie habe den Busfahrer um eine Wertkarte zu 10 Euro gebeten und ihm das Geld gegeben, berichtet ein Augenzeuge.
„Der Busfahrer machte eine Karte und meinte „lei non ha spiccoli“, doch die Touristin verstand es leider nicht“, so der Augenzeuge. Deshalb habe er zum Fahrer gesagt, dass die Dame eine 10 Euro Wertkarte wolle und nach Bruneck fahren möchte. Der Busfahrer meinte wieder auf Italienisch, dass es jetzt zu spät sei, da er die Einzelfahrkarte nach Bruneck bereits ausgestellt hätte, berichtet der Augenzeuge weiter.
Mussner: „Konzessionäre grundsätzlich zu Zweisprachigkeit verpflichtet“
Der Zuständige Landesrat Florian Mussner erklärte erst vor kurzem im Interview, dass die Konzessionäre grundsätzlich verpflichtet seien, die Bestimmungen zur Zweisprachigkeit zu befolgen.
Des weiteren erklärte Mussner, dass in Ausnahmefällen die Konzessionäre, um den öffentlichen Beförderungsdienst zu gewährleisten, andere Unternehmen in Anspruch nehmen oder Personal befristet einstellen können. Das bedeutet eine zeitlich begrenzte Abweichung von diesen Vorschriften aufgrund der Unaufschiebbarkeit des öffentlichen Dienstes sei möglich. „Dies sollte allerdings die Ausnahme und nicht die Regel sein“, so Mussner.
Beschwerdestelle
Bürger können sich in solchen Fällen an die offizielle Beschwerdestelle InfoMobilität, E-Mail infomobil@lma.bz.it oder Tel. 840 000 471 wenden.