von fe 07.06.2016 16:46 Uhr

Kein Deutsch im Bus: Mussner im Interview

Am Montag forderten Busbedienstete eine älteren Dame in Vintl auf, italienisch zu sprechen. UT24 hat Mobilitätslandesrat Dr. Florian Mussner zur Zweisprachigkeit im öffentlichen Nahverkehr interviewt.

Bild: Facebook

Ein Busfahrer erklärte der älteren Dame, dass man eben in Italien sei und solange in ihrem Personalausweis „italienische Staatsbürgerin“ stehe und nicht „Sudtirolo”, werde italienisch gesprochen (UT24 berichtete).

Mussner schickte voraus, das gegenüber Konzessionären und Busunternehmen laufend auf die Wichtigkeit der Einhaltung der Bestimmungen zur Zweisprachigkeit aufmerksam gemacht werde. Dem werde auch weitestgehend Rechnung getragen.

Mussner im Interview

UT24: Herr Dr. Mussner, sind Busfahrer im öffentlichen Linienverkehr gegenüber Fahrgästen zur Zweisprachigkeit verpflichtet?

Dr. Florian Mussner: Die Konzessionäre sind grundsätzlich verpflichtet, die Bestimmungen zur Zweisprachigkeit zu befolgen.

Warum kann es trotzdem vorkommen, wie der jüngste Fall in Vintl zeigt, dass deutschsprachige Südtiroler dazu aufgefordert werden, italienisch zu sprechen?

In Ausnahmefällen können sie [Anm. d. Red.: die Konzessionäre], um den öffentlichen Beförderungsdienst zu gewährleisten, andere Unternehmen in Anspruch nehmen oder Personal befristet einstellen; d. h. eine zeitlich begrenzte Abweichung von diesen Vorschriften aufgrund der Unaufschiebbarkeit des öffentlichen Dienstes ist möglich. Dies sollte allerdings die Ausnahme und nicht die Regel sein.

Was können Bürger unternehmen, falls sie so eine Situation erleben?

Damit wir der Sache nachgehen können, wenden sich die Fahrgäste in solchen Fällen am besten an die offizielle Beschwerdestelle InfoMobilität, E-Mail infomobil@lma.bz.it oder Tel. 840 000 471 unter genauer Angabe der Linie und der Uhrzeit. Beschwerden und Anregungen werden über diese Stelle direkt an die zuständigen Stellen weitergeleitet.

Rückmeldungen und Hinweise seitens der Fahrgäste sind für uns sehr hilfreich, um die Dienste laufend zu überprüfen und im Sinne der Nutzer zu optimieren.

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