von ih 12.02.2016 08:42 Uhr

Heftige Reaktionen auf Brenner-Zaun

Heute Vormittag wurde der effektive Bau des Grenzzaunes am Brenner bestätigt (UT24 berichtete). Die ersten Reaktionen fielen sehr heftig aus.
Zurück in alte Zeiten von geschlossenen Grenzen? - Foto: Wikimedia

Freiheitliche: “Kompatscher und Achammer stehen ohne Hosen da!”

“Visionslose Politiker wie LH Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer haben über Jahre hinweg davon geschwafelt, dass Grenzen innerhalb der europäischen Union keine Rolle mehr spielen würden, obwohl nichts auf dieses reine Wunschdenken hingewiesen hätte.

Als wir Freiheitlichen im EU-Wahlkampf 2014 auf die Flüchtlingsproblematik hingewiesen haben, haben Kompatscher, Achammer und Dorfmann geschwiegen und vertuscht. Heute werden ihre Träume durch die Wirklichkeit eingeholt und es zeit sich, dass sie völlig unvorbereitet sind und im Ernstfall für Südtirol wegen Führungsschwäche und Gutmenschenlogik versagen”, urteilt Ulli Mair.

Für die Freiheitlichen sei es in erster Linie wichtig, die EU-Außengrenzen zu schützen, um diese vor illegaler Einwanderung abzuschotten.


SPÖ Tirol: „Grenzzaun am Brenner fatales Signal“

„Jahrzehntelang haben wir versucht Zäune im Kopf abzubauen, jetzt sollen wieder handfeste aufgestellt werden. Für mich ist das unvorstellbar. Das Ende des Schengenraumes wäre ein fatales Signal“, sagt SPÖ-Klubobmann Gerhard Reheis zur Errichtung des Grenzzaunes am Brenner.

Die aktuelle Flüchtlingssituation sei eine Herausforderung, das stehe außer Frage. Er sei aber überzeugt, dass sie auch anders gelöst werden kann. „Landeshauptmann Platter und sein Südtiroler Amtskollege Kompatscher sollen sich zusammensetzen, dann wird sich auch eine finden lassen. Ein Problem wird nicht kleiner, wenn man Verantwortlichkeiten wie eine heiße Kartoffel hin und her schiebt.“


FPÖ Tirol: “Grenzkontrollen am Brenner richtig, denn Italien kann man nicht vertrauen!”

Für FPÖ-Landesparteiobmann LAbg. Mag. Markus Abwerzger sind die anstehenden Grenzkontrollen an den Übergängen zu Italien leider das einzig probate Mittel derzeit: „Es ist nicht unser Wunsch, schon gar nicht unser Traum, aber die einzige vernünftige Möglichkeit derzeit“, so Mag. Abwerzger, der weiter ausführt: „Jede andere mögliche Lösung wäre uns Freiheitlichen lieber, aber wir können kein Vertrauen in den italienischen Staat haben.

Er ergänzt: „Die Krokodilstränen jener, die die Vereinigung der Landesteile plötzlich jetzt heraufbeschwören, aber nicht leben, wie Südtirols Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, sind nicht glaubwürdig.“

Für Mag. Abwerzger, wäre es natürlich wünschenswert, wenn Italien die Kontrollen, bereits unterhalb von Verona, oder gar an der Salurner Klause, durchführen würde, da „könnte die SVP in Rom Druck machen, doch das Motto der SVP lautet halt, ja nicht in Rom anecken.“, so die FPÖ abschließend.


“Bei Italien zu verbleiben heißt von Europa ausgesperrt zu werden!”

Die Entscheidung, in den nächsten Wochen am Brenner einen Grenzzaun zu errichten, ist für die Südt-Troler Freiheit Ausdruck eines völligen Versagens der europäischen Flüchtlingspolitik – für das Tirol nun geopfert wird.

“Es ist dies ein schwarzer Tag in der Geschichte Tirols, der den Süd-Tirolern vor Augen führt, wohin die bedingungslose „Verbleib-bei-Italien-Politik“ der SVP geführt hat”, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. Zukünftig werde Südtirol außerhalb des Zauns und somit außerhalb Europas stehen.

Kritik an die Landeshauptleute

“Anstatt sich gegen diesen Wahnsinn mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen, machen sich Kompatscher und Platter zu den Totengräbern der Europaregion Tirol und gefährden damit die wirtschaftliche, politische und kulturelle Zukunft Tirols”, kritisiert die Bewegung.

Südtirol brauche endlich eine Landesregierung die handelt und nicht einen Landeshauptmann der „Selfies“ mit römischen Ministern schießt, ist die Süd-Tiroler Freiheit überzeugt und fordert Landeshauptmann Kompatscher auf: “Ãœbernehmen Sie endlich Verantwortung und leiten sie die Unabhängigkeit Südtirols von Italien ein!”

“Bei Italien zu verbleiben heißt von Europa ausgesperrt zu werden!”, schreibt die Bewegung in ihrer Aussendung.


 

SVP JG: “Enorme Rückwärtsentwicklung der Bindung zum Vaterland Österreich”

“Sollte an der Brennergrenze wirklich ein Zaun entstehen, so würde dies uns Südtiroler in die Lage der 1990er Jahre zurückkatapultieren und wäre im Hinblick auf die enge Bindung zu Tirol und zum Vaterland Österreich eine enorme Rückwärtsentwicklung“, so Stefan Premstaller, Internationaler Referent der Jungen Generation.

Aus Sicht des Internationalen Ausschusses könne die Lösung der Flüchtlingskrise nur in einer gesamteuropäischen Lösung bestehen. Der Druck, dem Österreich aufgrund der Flüchtlingskrise unterläge, seizwar teilweise nachvollziehbar, dennoch stelle auf einzelne Staaten isolierte Maßnahmen keine langfristige Lösung für die Bewältigung der Flüchtlingskrise dar und würden somit keine Alternative für ein gesamteuropäisches Handeln bilden.

„Wir hoffen, dass Österreich die Brennergrenze nicht gleich behandelt, wie die Grenzübergänge zu anderen Staaten und somit die gesamttirolerische Entwicklung gefährdet, in die in den letzten Jahren und Jahrzehnten von beiden Seiten viel Herzblut investiert worden ist“.

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