Gahr und Neubauer: Italienische Regierung missbraucht Gedenken!

Mit Bedauern nimmt der ÖVP-Südtirolsprecher Abg. Hermann Gahr zur Kenntnis, dass die italienische Regierung mit veralteten Signalen die Vergangenheit (wir berichteten) feiert. So wurden die Südtiroler Gemeinden und die Landesregierung aufgefordert, anlässlich des 100. Jahrestages des Eintrittes Italiens in den Ersten Weltkrieg die italienische sowie die europäische Fahne zu hissen.
„Dieser Jahrestag sollte zum Innehalten einladen und in würdiger Weise begangen werden. Ohne weitere Erläuterung die italienische Fahne zu hissen ist allerdings ein Signal, dass hier der italienische Staat gefeiert werden sollte. Eine derartige Botschaft hat jedoch im vereinten Europa nichts verloren“, sagt Gahr.
Die europäische Einigung hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass die einstigen Kriegsgegner das Einende vor das Trennende stellen. Die Symbolik der italienischen Regierung konterkariere diese Anstrengungen jedoch, so Gahr, der betont: „Ich appelliere an die italienische Regierung, das Gedenken an den Kriegseintritt Italiens nicht zu missbrauchen, sondern das gemeinsame Gedenken an die Opfer des Krieges voranzustellen.“
FPÖ-Neubauer: Rom will Südtirol zwingen, die Kriegserklärung Italiens gegen Österreich zu feiern
 „Während in den vergangenen Tagen besonders in Österreich und Deutschland zahlreiche Gedenkfeiern aus Anlass des Kriegsendes 1945 bzw. der endgültigen Befreiung Österreichs durch den Staatsvertrag 1955 stattfinden, wird Südtirol durch eine totalitär anmutende Weisung aus Rom skurrilerweise aufgefordert die Ausrufung einer Kriegserklärung zu feiern“, berichtet heute der freiheitliche Südtirol-Sprecher NAbg. Werner Neubauer
So hat Medienberichten zufolge das italienische Regierungskommissariat sämtlichen Südtiroler Gemeinden die Weisung erteilt, am kommenden Sonntag, dem 24. Mai, die italienische Fahne an öffentlichen Gebäuden zu hissen, um damit den Kriegseintritt Italiens gegen Österreich, der letztendlich die schmerzvolle Abtrennung vom Vaterland zur Folge hatte, vor hundert Jahren zu feiern.
Damit wäre ein weiterer von unzähligen Beweisen erbracht, dass Italien nicht daran denkt, sich von Nationalismus und Faschismus zu distanzieren – mittlerweile sitzen ja sogar bekennende Faschisten im Bozener Gemeinderat. „Dem Kriegseintritt zu huldigen, der hunderttausende Tote als Folge zu beklagen hatte ist menschenverachtend und dumm“, stellte Neubauer dazu klipp und klar fest. „Derartige Weisungen können das Zusammenleben in Südtirol nicht fördern, viel mehr entzweien sie die Menschen der verschiedenen ethnischen Gruppen und letztendlich wird es für Südtirol unter solchen Bedingungen und Forderungen nur das „Los von Rom“ geben können“, so Neubauer weiter.
„Ich persönlich wünsche mir, dass alle Südtiroler Bürgermeister sich dieser Anordnung widersetzen und am Sonntag keinesfalls die italienische Fahne, sondern stolz die eigene Tiroler Fahne als Ausdruck Tiroler Freiheit hissen und so dieser versuchten Nötigung, den Kriegseintritt Italiens gegen das eigene Vaterland zu verherrlichen, entschieden entgegentreten. Auch Außenminister Kurz ist hier gefordert, diese unglaubliche Anordnung gegenüber der italienischen Regierung entschieden zurückzuweisen“, so Neubauer.






