Studie: Moslems fühlen sich mehrheitlich „diskriminiert“

Das Forschungsinstitut GFS Bern hat in den vergangenen Monaten mehr als 500 Angehörige des islamischen Glaubens zu Fragen der Diskriminierung befragt. Nun ist das Ergebnis veröffentlicht worden – und sorgt seither für heftige Kontroversen.
Rund 55 Prozent der Moslems geben in der Studie an, sich in ihrem tagtäglichen Leben in der Schweiz „diskriminiert“ zu fühlen. Sie würden gemobbt werden und sich als Außenseiter und Unerwünschte fühlen, heißt es. 73 Prozent von ihnen glauben, dass dies einzig und allein auf ihre Relgion, den Islam, zurückzuführen sei.
Die islamische Politilogin Elham Manea erklärt gegenüber Blick allerdings, dass die Studie ihrer Ansicht nach nicht repräsentativ sei: „Das ist nicht das Abbild der Muslime in der Schweiz. Die Umfrage bildet nur einen kleinen und besonders religiösen Teil der Gemeinschaft ab“, so ihre Kritik.
Linke Kräfte wollen Islam gleichstellen
Dennoch würde die Umfrage Einblicke in das gesellschaftliche Leben der islamischen Glaubensgemeinschaft geben, die bislang verborgen geblieben seien. So wünschen sich 87 Prozent der Befragten außerdem, dass der Islam in der Schweiz mehr anerkannt werden sollte. 69 Prozent sind gar der Meinung, dass ein eigenes Imam-Zentrum in der Schweiz errichtet werden sollte.
Eine solche Idee sorgt besonders auf linker Seite für große Zustimmung. So erklärte der Präsident der Schweizer Sozialdemokraten, Christian Levrat, dass seine Partei den Islam gleichwertig zu den Kirchen im Land anerkennen wolle.
Eine Voraussetzung müsse laut Levrat allerdings dafür gegeben sein: die Moslems müssen sich zu den demokratischen Werten der Schweiz bekennen. Andernfalls könnte es schwierig werden mit der Gleichstellung.






