von apa 29.04.2017 11:19 Uhr

Van der Bellens “Kopftuch-Sager” für Vassilakou “Ironie”

Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) stellt sich in der Debatte um den “Kopftuch-Sager” hinter Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Vassilakou erkennt in der Aussage des früheren Grünen-Parteichefs “Ironie”, keinen verbalen Ausrutscher, erklärte sie am Samstag in der Ö1-Sendung “Journal zu Gast”.

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“Seine Haltung ist goldrichtig. Man kann Frauen nicht vorschreiben, was sie zu tragen und was sie nicht zu tragen haben”, betonte die prominente Wiener Grün-Politikerin. An der Debatte über seine Aussage will sie sich aber gar nicht beteiligen und erklärte weiters: “Ich werde an meinen Bundespräsidenten sicherlich keine Haltungsnoten vergeben.” Die Aussagen brachten Van der Bellen auch internationale Aufmerksamkeit, so berichtete online etwa der britische “Independent” über die Causa.

Dass man die derzeitige Diskussion um die Jungen Grünen und jene in der Wiener Partei um den Heumarkt “in einen Topf” wirft, sei “verlockend”, räumte Vassilakou ein, es handle sich aber um einen “zeitlichen Zufall”: “Zweifelsohne ist aber eine schwierige Situation entstanden.” Es sei auch “naheliegend”, dass man sich über neue Regeln für Urabstimmungen in der Partei Gedanken macht. Neue Statuten will sie aber nicht in der Öffentlichkeit diskutieren.

Vassilakou betonte, dass das Ergebnis nicht für die Gemeinderats- oder Regierungsarbeit bindend sein könne. Sollte die Wiener Innenstadt aufgrund der geplanten Neugestaltung des Heumarkts auf die “rote Liste” gesetzt werden, was den UNESCO-Welterbestatus anbelangt, so wäre dies “kein Weltuntergang”.

Sollte es im Gemeinderat keine rot-grüne Mehrheit für den Heumarkt geben, wäre man mit einer “sehr schwierigen Situation konfrontiert”, gestand Vassilakou aber ein. Ihre Aufgabe wäre es dann, das Beste zu geben, um diese Situation zu überwinden. Auch nach dem angekündigten Abgang von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will sie mit seinem Nachfolger die “gute Zusammenarbeit” weiterführen. Die Vizebürgermeisterin geht dabei von Wahlen 2020 aus.

Zum Rausschmiss der Jungen Grünen meinte Vassilakou, es sei “schade, dass es soweit kommen musste”. Es könne aber nicht sein, dass man gegeneinander antritt. Unterstützung gab es für Parteichefin Eva Glawischnig trotzdem. Sie werde auch Spitzenkandidatin bei der nächsten Nationalratswahl, betonte die Wiener Verkehrs- und Planungsstadträtin.

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  1. Diandl
    29.04.2017

    Wien (kath.net) Der Terrorexperte und Präsident der Liberalen Muslime in Österreich, Amer Albayati, kritisiert heftig den Kopftuch-Sager des österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen: „Kopftuchheuchelei und die Islamophobiekeule“ seien ein „niederträchtiges Werkzeug, erfunden von radikalen Islamisten“ und seien zu verurteilen. Das berichtete die „Krone“ „Mit allem Respekt vor Ihrer Person und Ihrem Amt, Herr Bundespräsident Dr. Van der Bellen, verlangen wir eine Klärung Ihrer Aussagen.“ Denn es gebe im Koran „weder Kopftuch, Hijab, Niqab, Burka, Tschador oder eine Ganzkörperverschleierung, das sind Symbole radikaler Islamisten, um Frauen zu unterdrücken und zu versklaven.“ Weitaus wichtiger wäre es, über die Forderungen nach islamischen Frauenrechten und Gleichberechtigung zu reden.

    Ebenso sei auch die Islamophobiekeuel ein „niederträchtiges Werkzeug, das radikale Islamisten erfanden“, erläuterte Albayati nach Angaben der Kronenzeitung weiter. Vielmehr könnten Islamkritik und Meinungsfreiheit niemals Islamophobie oder Rassismus sein.

    Erst vor kurzem hatte der Präsident der Initiative Liberaler Muslime bekanntgemacht, dass in Wien offenbar 51 meist von radikalen Fundamentalisten geleitete Moscheen und Gebetsräume existieren. Auch gegen die Kopftuchpflicht bei Kindergartenkindern (!) müsse die Stadt Wien endlich einschreiten, fordern die liberalen Muslime.

  2. Diandl
    29.04.2017

    Vassilakou Langstrumpf macht sich die Welt, wide-wide-wie sie ihr gefällt.
    Vassilakou irrrt, wenn sie sagt: “Man kann Frauen nicht vorschreiben, was sie zu tragen und was sie nicht zu tragen haben.” Wenn sie nicht ganz blind und taub durch die Gegend rennt, wird sie mitbekommen, daß es genügend ihrer Geschlechtsgenossinnen gibt, vor allem in Wien, die NICHT tragen können, was sie wollen, bzw. die tragen MÃœSSEN, was sie NICHT WOLLEN. Oder zählen die unter Kuratel ihrer Männer stehenden Mohammedanerinnen für die Grünin nicht?
    Zudem scheint sie nicht mitbekommen zu haben, daß fortschrittliche und integrierte Mohammedanerinnen scharf gegen die Äußerung des grünen Bundespräsidenten protestiert haben. Die Liberalen Muslime Österreichs können solch rückständiger und frauenfeindlicher Forderungen van der Bellens nichts abgewinnen. Mit solchen Meinungen kann er nur bei Vassilakou und den Grüninnen punkten. Und bei Erdowahn.

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