In Wien gestohlene Gemälde in Millionenhöhe sichergestellt
Die Werke waren im Sommer 2014 aus der Lainzer Villa einer älteren Dame während ihres zehntägigen Urlaubs gestohlen worden. Die Täter, offenbar Profis, schalteten die Alarmanlage aus und verschafften sich über die Hinterseite des Gebäudes Zutritt. Mit 72 wertvollen Gemälden ergriffen sie die Flucht. Zeugen der Tat gab es keine. Entdeckt wurde der Einbruch erst, als die damals 73-Jährige nach ihrer Abwesenheit zurückkehrte.
Via Interpol wurde weltweit nach den Gemälden gefahndet. Ein anonymer Spender lobte in weiterer Folge für Hinweise eine Belohnung von 250.000 Euro aus – die höchste jemals in Österreich ausgesetzte Belohnung. Ausbezahlt wurde sie jedoch nicht. Vielmehr führten umfangreiche Ermittlungen des Bundeskriminalamtes gemeinsam mit der europäische Polizeiagentur Europol auf die Spur der Werke und der Diebe. “Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine international agierende osteuropäische Bande handelt”, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer der APA. Die Täter werden von den Ermittlern als gefährlich eingestuft.
Vergangenen Freitag, am 10. März, stellten die Beamten in einer Bunkerwohnung in Landstraße insgesamt 67 Gemälde sicher. Dabei handelt es sich beispielsweise um “Kirschblüten in Grinzing” von Carl Moll im Wert von 350.000 Euro, “Geranien” von Koloman Moser mit einem Wert von 200.000 Euro oder auch “Zigeunermädchen” von Oskar Kokoschka im Wert von 45.000 Euro.
Festnahmen gab es bisher keine, die genaue Identität der Täter ist noch unklar. Die Kunstwerke waren jedenfalls “in gutem Zustand”, sagte Maierhofer. Sie befinden sich noch im Gewahrsam der Polizei.