von apa 20.01.2017 20:08 Uhr

Interpol sagt Wildtier-Kriminalität den Kampf an

Die internationale Polizeibehörde Interpol sagt der Kriminalität im Zusammenhang mit wild lebenden Tieren den Kampf an. Mit einem neuen Projekt solle gegen die organisierte Kriminalität in diesem Bereich zwischen Afrika und Asien vorgegangen werden, teilte die im französischen Lyon ansässige Behörde am Freitag mit.

APA (AFP)

Schwerpunkt des Projekts wird der illegale Handel mit Elfenbein, Rhinozeroshorn und Bestandteilen asiatischer Raubkatzen sein. Der deutsche Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock erklärte, es sei eine “kollektive Verantwortung” aller Bürger, das weltweite Tiererbe zu schützen. Die neue Initiative gilt auch mit Umweltverbrechen zusammenhängenden kriminellen Aktivitäten wie Korruption, Geldwäsche und Waffenhandel. Ein Bericht von Interpol und dem UN-Umweltprogramm Unep kam im vergangenen Juni zum Ergebnis, dass die durch Umweltverbrechen angerichteten Schäden mittlerweile auf 258 Milliarden Dollar (fast 242 Milliarden Euro) gestiegen sind.

Um 2010 nahm das Abschlachten von Elefanten und Nashörnern durch Wilderer derartige Ausmaße an, dass Tier- und Umweltschützer Alarm schlugen. Die Nachfrage nach Elfenbein ist besonders groß in China, wo es als Statussymbol gilt. Im März 2016 kündigte die Regierung in Peking ein Verbot für neue Elfenbeinimporte an.

Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) verzeichnete die Elefantenpopulation in Afrika im vergangenen Jahr den stärksten Rückgang seit einem Vierteljahrhundert. Ihre geschätzte Zahl von 415.000 Exemplaren liegt demnach um 111.000 niedriger als noch vor einem Jahrzehnt. Laut der Umweltschutzorganisation WWF wurden seit 2008 in Südafrika mehr als 5.000 Nashörner getötet – ein Viertel des verbliebenen Bestandes auf der ganzen Welt.

Die Internationale Konvention über den Handel mit gefährdeten Arten (Cites) schätzt, dass dabei jährlich 20 Milliarden Dollar umgesetzt werden – nach dem illegalen Handel mit Waffen, Drogen und Menschen die viertgrößte Einnahmequelle.

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