von apa 18.01.2017 09:53 Uhr

Jahresinflation 2016 verharrte bei 0,9 Prozent

Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind 2016 durchschnittlich um 0,9 Prozent gestiegen. Besonders Mieter und Restaurantbesucher mussten tiefer in die Tasche greifen. Wer auf einen weißen Spritzer ins Kaffeehaus ging, musste fünf Prozent mehr zahlen, Rauchern kamen Zigaretten teurer (plus 1,4 Prozent). Preisdämpfend wirkten niedrige Rohölpreise, die Tanken und Heizen 2016 billiger machten.

Symbolbild: APA

Im Dezember 2016 kam es dann zu einer Trendwende bei Diesel und Co, die Inflation stieg mit 1,4 Prozent auf den höchsten Wert seit November 2014, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekannt gab.

Wie schon 2015 zogen die Preise in Österreich 2016 im Schnitt um 0,9 Prozent an. Größte Preistreiber waren unter anderen Restaurants und Hotels (plus 3,3 Prozent), was auf den boomenden Tourismus zurückzuführen sei. Auch die Kosten für Registrierkassen dürften weitergegeben worden sein. Teurer wurde auch der Bereich “Wohnung, Wasser, Energie”, hier zogen insbesondere die Mieten an (plus 3,1 Prozent). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 0,9 Prozent.

Für den Urlaub mussten die Österreicher ebenfalls mehr Geld hinlegen, die Preise für Flugpauschalreisen stiegen um 3,6 Prozent. Reine Flüge ins Ausland wurden aber um 5,5 Prozent billiger, was laut Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer am harten Konkurrenzkampf unter den Fluglinien liegt. Teurer wurden 2016 auch Versicherungsdienstleistungen (plus 1,8 Prozent).

Preisdämpfend wirkten sich 2016 vor allem Mineralölprodukte aus. Diesel war um 8,2 Prozent billiger, Superbenzin um 7,4 Prozent. Die Kosten für Heizöl waren, verglichen zum Gesamtjahr 2015, um 14 Prozent niedriger. Zum Jahresende wendete sich das Blatt, die Preise für Heizöl (plus 15,3 Prozent), Diesel (plus 4,1 Prozent) und Superbenzin (plus 3,5 Prozent) zogen im Dezember teilweise stark an. “2017 wird wie 2016 stark von internationalen Rohölpreisen geprägt sein”, so Pesendorfer zum Ausblick für das laufende Jahr.

Auch die Wohnungsmieten wurden im Dezember um 4,3 Prozent teurer. Bei anhaltend hoher Nachfrage und Engpässen, würde Mieten auch 2017 teurer werden. Der Preissprung dürfte die Diskussionen um eine Änderung des Mietrechtsgesetzes und den geförderten Wohnbau weiter anheizen, so Pesendorfer. “Das ist ein sehr präsentes Thema.” Auch weil Mieten in Österreich eine größere Rolle spielt als in anderen Ländern: Die Hälfte der Österreicher lebe in Mietverhältnissen. Steigen die Preise, treffe das vor allem einkommensschwache Haushalte, die 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und Nahrungsmittel ausgeben.

Insgesamt kletterte die Inflation im Dezember 2016 auf 1,4 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit November 2014. Preistreibend wirkten neben Heizöl, Treibstoffen sowie den Mieten auch Restaurants und Hotels (plus 3 Prozent). Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke waren im Vergleich zum Dezember 2015 um 1,0 Prozent teurer. Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf repräsentiert, wurde im Dezember um 2,1 Prozent teurer. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der neben dem wöchentlichen Einkauf auch Treibstoffe berücksichtigt, stieg um 1,9 Prozent.

Der tägliche Einkauf wurde im Gesamtjahr 2016 im Schnitt um 1,5 Prozent teurer. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 0,7 Prozent. Insbesondere Saisonwaren wie Obst, Gemüse und Fisch schlugen mit einem Anstieg von 1,5 Prozent zu Buche. Fleisch und Wurst verteuerten sich um 1,3 Prozent, verarbeitete Lebensmittel und Alkohol hingegen nur um 0,7 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden hingegen um 1,7 Prozent günstiger. Der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) wurde insbesondere aufgrund des günstigen Sprits billiger und verringerte sich im Jahresabstand um 0,6 Prozent. Treibstoffpreise sanken im Schnitt um fast 8 Prozent.

Wie stark die Lebenshaltungskosten für den Einzelnen gestiegen sind, kann mit dem persönlichen Inflationsrechner der Statistik Austria berechnet werden.

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