von fe 20.12.2016 07:17 Uhr

Terror in Berlin: Täter offenbar als Flüchtling eingereist

Bei einem möglichen Anschlag mit einem Lkw auf einen Weihnachtsmartk in Berlin, sind 12 Menschen getötet und 48 teils schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter ist offenbar im Februar als Flüchtling nach Deutschland eingereist und könnte Pakistaner oder Afghane sein, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreisen

APA (dpa)

Ein Unbekannter ist am Montagabend mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren und hat mindestens zwölf Menschen getötet. 48 Menschen lagen am frühen Dienstagmorgen zum Teil schwer verletzt in Krankenhäusern, wie die Polizei über Twitter mitteilte.

Der dunkle Lastwagen mit polnischem Kennzeichen fuhr laut Polizei gegen 20 Uhr auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern mit hoher Geschwindigkeit über den Markt an der Gedächtniskirche und zerstörte dabei mehrere Buden.

Der nach kurzer Flucht nahe der Siegessäule im Tiergarten festgenommene mutmaßliche Fahrer könnte Pakistaner oder Afghane sein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Er sei wohl im Februar als Flüchtling eingereist. Letzte Gewissheit gab es zunächst noch nicht, da der Mann unterschiedliche Namen verwendet habe und damit seine Identität nicht zweifelsfrei habe geklärt werden können. Ein weiterer Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, starb laut Polizei vor Ort. Bei dem Toten soll es sich um einen polnischen Staatsbürger, wie die Polizei am frühen Dienstagmorgen über Twitter mitteilte.

Ob der Vorfall einen terroristischen oder islamistischen Hintergrund hatte, war zunächst offen. Die Polizei bat Anrainer, zuhause zu bleiben. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) sagte, viel spreche für einen Anschlag.

Es gebe ein “verheerendes Bild vor Ort”, sagte ein Polizeisprecher. Umstehende berichteten dpa-Reportern, dass der Lkw Dutzende Menschen überfahren habe. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen. Das teilte der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) am Abend mit.

Der Berliner “Tagesspiegel” berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, der Verdächtige sei den Ermittlern bekannt, allerdings nicht wegen eines terroristischen Hintergrundes, sondern wegen kleinerer krimineller Delikte.

Der an der Vorderseite stark demolierte Lastwagen kam am Rande der Budapester Straße zum Stehen. Dutzende Rettungswagen und viele Polizeiwagen waren vor Ort. Das Gelände wurde abgesperrt, Passanten wurden nur noch vom Weihnachtsmarkt herunter gelassen.

Der Lastwagen gehörte einer polnischen Spedition, wie deren Eigentümer Ariel Zurawski in einem Telefonat dem polnischen Sender TVN 24 sagte. Der Fahrer sei seit etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen gewesen. Es handle sich um seinen Cousin, er könne seine Hand für ihn ins Feuer legen, dass er kein Attentäter sei. “Es kann einfach nicht mein Fahrer gewesen sein”, sagte Zurawski zu dem Vorfall. “Ihm muss etwas angetan worden sein”, mutmaßte er. “Ich stehe so unter Schock.”

Der Lastwagen hatte Stahlkonstruktionen aus Italien nach Berlin transportiert, berichtete Zurawski. Wegen einer Verzögerung habe der Fahrer bis zum Dienstag warten müssen und den Lastwagen in Berlin geparkt. Die Berliner Polizei teilte dagegen mit, es bestehe der Verdacht, dass der Sattelschlepper in Polen von einer Baustelle gestohlen worden sei.

Nach Worten von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) war die Situation am Abend unter Kontrolle. Der Regierungschef reagierte geschockt. “Was wir hier sehen, ist dramatisch”, sagte Müller auf dem Breitscheidplatz. Seine Gedanken seien bei den Familien, die Tote oder Verletzte zu beklagen hätten.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich bestürzt. “Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann”, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Merkel sei mit Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) und Berlins Bürgermeister Müller in Kontakt.

Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck äußerte sich ebenfalls betroffen. “Das ist ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt”, teilte Gauck mit. Ähnlich äußerten sich Frankreichs Präsident Francois Hollande, Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Frankreich erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen auf seinen Weihnachtsmärkten. Der designierte US-Präsident Donald Trump sprach schon von einem “schrecklichen Terrorangriff”.

De Maizière erklärte: “Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzen des schrecklichen Vorfalls. Ich stehe in unmittelbarem und durchgehendem Austausch mit den Sicherheitsverantwortlichen im Land Berlin und habe jede Unterstützung durch die Bundespolizei angeboten.”

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, die Behörden wüssten noch nicht mit Gewissheit, was wirklich geschehen sei. “Die Sicherheitsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Unglücksstelle zu sichern und die Täter zu finden.”

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel wollten am Dienstagmittag (13 Uhr) auf einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit informieren.

Die Polizei schaltete indes ein Portal frei, über das Augenzeugen des möglichen Anschlags in Berlin Fotos und Videos hochladen können. Zuvor hatte die Polizei gebeten, kein Bildmaterial über Soziale Medien zu verbreiten oder es per Twitter an die Behörden zu senden. Auf Handy-Fotos und -Videos könnten Hinweise zu sehen sein, die den Ermittlern bei ihrer Arbeit helfen.

Bei einem Anschlag im Juli in Nizza waren 86 Menschen ums Leben gekommen, als ein Terrorist mit einem Lastwagen über die Uferpromenade der Mittelmeermetropole fuhr. Für den Anschlag hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Verantwortung übernommen.

UT24/APA

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  1. Brennessel
    20.12.2016

    Nachdem der Hochqualifizierte Facharbeiter das Weihnachtsgeschenk überbracht hat, wird es wohl nicht mehr lange dauern und das Welcamgeschmeiß wird vorschlagen, Weihnachtsmärkte ab zu schaffen damit sich die Refugees nicht provoziert fühlen. Außerdem wird man die „Rechten“ beschuldigen, sie sind doch der eigentliche Grund weswegen die Facharbeiter geradezu gezwungen werden, solch drastische Maßnahmen zu ergreifen.
    Sehr interessant sind auch die Wortschöpfungen der Offiziellen Lügenmedien. Es fällt zum Beispiel das Wort „Terrorismusexperten“, Terrorismusexperten klären das ungebildete Volk über Zusammenhänge und Entstehen von „Hilferufen“ traumatisierter Facharbeiter auf.
    Die Politmarionetten sind tief betroffen, man hat sich doch schon auf Urlaub mit Sekt und Kaviar, Austernschlürfen eingestellt und jetzt muss man dem Sklavenvolke einigermaßen plausible Antworten zukommen lassen damit wieder Ruhe einkehrt.

  2. Polikscanner
    20.12.2016

    Die Schuldigen der Ursachen, heulen nun am lautesten. Kollektiver Betroffenheitsmodus bei den Volksverbrechern, Hilflosigkeit und “Ursachenforschung” aud höchster Ebene und so tun, als hätte man das nicht voraussehen können. Perverse Kaste des politischen Establishment, die ihre krude Politik auf dem Rücken der Gesellschaft austrägt und dabei jegliches Verantwortungsbewusstsein, Pflicht – sowie Ehrgefühl im selbstkasteienden Nirwana der politischen Korrektheit versengt hat.
    Das offiziell immer noch die “Vermutung” übér ein “mögliches” Attentat vorherrscht, spricht Bände über die subtile Auffassung der brutalen Realität, die uns derzeit umgibt.

    [Passage von der Redaktion entfernt] Dann hätte es zumindest die richtigen getroffen……….

    Mfg

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