von gru 20.11.2016 00:22 Uhr

PD-Stimmen häufen sich: Sonderautonomien abschaffen

Bedenkliche Aussagen von PD-Politikern zur Zukunft unserer Autonomie häufen sich.

Autonomie im Fadenkreuz. Graphik: UT24

Nicht nur in Italien, auch in Süd- und Welschtirol wird das anstehende Verfassungsreferendum heiß diskutiert.

Leider entgehen den Südtirolern immer wieder bedeutsame Wortmeldungen der politisch Verantwortlichen, da hierzulande wichtige italienische Politsendungen kaum verfolgt werden.

Ende Oktober hatte die Reformministerin Maria Elena Boschi bei einer Veranstaltung in Florenz bereits mit einer klaren Ansage zu den Sonderautonomien Staub aufgewirbelt:

…es ist nicht der geeignete Moment, aber ich wäre dafür, sie abzuschaffen.

Flankiert wurde sie dabei von ihrem Parteikollegen und Präsidenten der Regionenkonferenz, Sergio Chiamparini (PD), der meinte:

man sollte die Frage der Sonderautonomien angehen, denn der Krieg ist vorbei.

Er spielte damit auf die beinahe 100 Jahre zurückliegende Annexion des südlichen Tirols an Italien an.

Zu den Sonderautonomien (regioni a statuto speciale) zählen: Trentino/Südtirol, Aoûta/Aoste/Aosta, Sardinien, Sizilien und Friaul-Julisch-Venetien.

Der Landtagsabgeordnete der 5-Sterne-Bewegung, Paul Köllensperger, hat nun kürzlich auf seinem Facebook-Profil auf eine weitere, wichtige Aussage einer PD-Spitzenfunktionärin zum selben Thema aufmerksam gemacht.

In der Sendung La Gabbia, auf Kanal La7, wurde der Abgeordneten und Vizepräsidentin des Parlamentsclubs der Demokratischen Partei (PD), Alessia Morani, vom Moderator folgende Frage gestellt:

Wie erklären wir den Bürgern die Geschichte von den Sonderautonomien, die [im Zuge der Verfassungsreform] nicht angerührt werden?

Morani antwortet kurz und bündig:

Das erklären wir so: Wir wollten 100% erreichen, haben dann aber nur 80% geschafft, wir hatten nicht die Mehrheiten, um auch die Reform der Sonderautonomien durchzuführen.


Kommentar:

Auf dem Gebiet der Sonderautonomien leben ca. 9 Millionen Einwohner. Eine wichtige Wählergruppe, die man offensichtlich momentan noch nicht verprellen will.

Nach Verfassungsreform und neuem Wahlgesetz wird der PD diese womöglich nicht mehr brauchen.

Wie steht schon in der Bibel:

Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

(Matthäus 11:15)


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  1. 20.11.2016

    Wie denkt der Landeshauptmann bzw. die SVP darüber? Immer brav dem. PD folgen, oder vielleicht doch mal eine eigene Meinung vertreten!?

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