von fe 17.11.2016 09:57 Uhr

An diesen Abenden können Tourengeher gefahrlos auf Pisten unterwegs sein

Ob auf der Piste oder im freien Skiraum – das Tourengehen boomt. Die große Zahl der aktiven Sportler und die Missachtung grundsätzlicher Verhaltensregeln führen da und dort aber zu Konflikten. Verschärft wurde die Situation in den Skigebieten im vergangenen Winter durch den Schneemangel zu Saisonbeginn und das Ausweichen der Tourengeher auf die beschneiten Pisten.

Foto: © Land Tirol / Höbenreich

„Mit dem Tiroler Pistentourenmodell und unserem Programm ‚Bergwelt Tirol miteinander erleben‘ wollen wir ein konfliktfreies Miteinander sowohl in den heimischen Skigebieten als auch in der freien Natur gewährleisten“, setzt Sportlandesrat LHStv Josef Geisler weiterhin auf Fairness und Freiwilligkeit statt auf gesetzliche Regelungen. Seine Devise lautet „lenken und entflechten statt sperren und verbieten“. An die Tourengeher appelliert Geisler, die Verhaltensregeln und Empfehlungen unbedingt einzuhalten.

Abend-Pistentouren im Großraum Innsbruck und neues Leitsystem

Auch in der heurigen Wintersaison gibt es im Großraum Innsbruck mit dem Start des regulären Skibetriebs wieder ein breites Angebot an Abend-Pistentouren. Mit insgesamt neun Liftgesellschaften wurden fixe Tage und Zeiten vereinbart, an denen Tourengeher auch in den Abendstunden gefahrlos auf den Pisten unterwegs sein können. Neben der Regelung für die Abend-Pistentouren beinhaltet das Tiroler Pistentourenmodell auch ein Pistentouren-Leitsystem.

„Eigene Aufstiegsrouten für Pistentourengeher dienen der Sicherheit und entflechten Skifahrerströme“, erklärt Geisler. Zur Beschilderung der Aufstiegsrouten und Lenkung der PistentourengeherInnen wurde im heurigen Jahr in Zusammenarbeit mit der Seilbahnwirtschaft ein Leitsystem entwickelt. Die orangen Schilder zeigen nicht nur die Route an, sondern geben auch Aufschluss über Schwierigkeit, Distanz und Höhenmeter. Interessierte Skigebietsbetreiber werden vom Verein snowhow bei der Planung und Umsetzung von Routen und Beschilderung unterstützt.

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Ski- und Snowboardtourenkonzept

Die immer stärker werdende Beanspruchung der Natur durch SkibergsteigerInnen führt mancherorts zu Konflikten. „Diese wollen wir vermeiden und lösen. Das Tourengehen soll nicht zu Lasten von Wald und Wild gehen, sondern im Einklang mit der Natur erfolgen“, erläutert Geisler die Stoßrichtung des Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzepts, das Teil des Programms „Bergwelt Tirol miteinander erleben“ ist. Dabei setzen das Land Tirol und seine Partner ebenfalls nicht auf Verbote und Gesetze, sondern auf Information, Service und Lenkungsmaßnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen vor Ort erarbeitet werden.

Information und Service für Tourengeher

Im Sellrain-, Brixen- und Villgratental erwarten die TourengeherInnen schon am Parkplatz Panoramatafeln mit umfassenden Informationen über Skitouren und Checkpoints für Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte. Im Gelände weisen sparsam eingesetzte Schilder auf Wald- und Wildschutzzonen hin. Neu angelegte Schneisen verhindern Abfahrten in der Nähe von Wildfütterungen oder bei Wintereinständen von Wild sowie im Lebensraum von Birk- und Auerhühnern.

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Freeride Kitzbühel

Im Skigebiet der Bergbahnen Kitzbühel läuft ein Freeride Pilotprojekt. Auf den Multimediascreens und Pistenplänen der Bergbahnen wird auf die Lebensräume und Schutzzonen von Reh, Hirsch, Gämse und Birkhuhn ebenso hingewiesen wie auf Schutzwald oder bäuerliche Hofflächen. Zur Sicherung der Schutzzonen werden im gesamten Gebiet von Jochberg bis Kirchberg Informationstafeln, Lenkungsmaßnahmen und an neuralgischen Stellen auch Zäune eingesetzt.

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