von fe 08.09.2016 07:09 Uhr

Verschuldete Volkspartei

Die Südtiroler Volkspartei weist für das Jahr 2015 wiederum ein Defizit in Millionenhöhe aus. Seit zwei Jahren versucht der SVP-Europaparlamentarier Herbert Dorfmann, das finanzielle Problem in den Griff zu kriegen. Kein leichter Job.

Bild: FotomontageUT24 - Google Maps

Auf mehr als 4,5 Millionen Euro sind die Schulden der Volkspartei im Jahr 2015 angestiegen, aufgeteilt auf die Bilanzen der Partei sowie der SVP-Stiftung.

Dorfmann: „Mit diesen Einnahmen ist es schwierig“

„Es sind keine ausstehende Personalkosten sondern zum Großteil Aufträge die im Wahlkampf entstanden sind“, sagt der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann auf Anfrage von UT24. Grund für die hohen Verbindlichkeiten ist unter anderem die fehlende öffentliche Parteifinanzierung. Zu schaffen macht diese auch anderen Parteien.

„Wir haben im Gegensatz zu anderen, vor allem italienischen Parteien in Südtirol versucht, noch eine Struktur aufrecht zu erhalten“, so Dorfmann. Mit diesen Einnahmen sei dies aber schwierig.

Andere Parteien hätten ihr gesamtes Personal entlassen. Auch die Volkspartei hat in den vergangenen Jahren Mitarbeiter abbauen müssen. Derzeit beschäftigt die SVP rund die Hälfte des Personals im Vergleich mit früheren Spitzenzeiten.

Muss der Parteisitz veräußert werden?

Schon länger wird gemunkelt, dass die Partei ihren Sitz in der Bozner Brennerstraße verkaufen müsse. „Andere Immobilien hat die Volkspartei leider nicht“, sagt Dorfmann.

Zur Gänze wird die Volkspartei diesen aber wohl nicht veräußern. Die Partei hat jedoch immerhin darüber nachgedacht, Teile der Büros abzustoßen. „Es hat keinen Sinn, ein Bürogebäude in dieser Form aufrecht zu erhalten, wenn es so nicht mehr gebraucht wird“, so der Europaparlamentarier.

Fehlende Bereitschaft

Im vergangenen Jahr wurde der Beitrag, den die hochrangigeren SVP-Mandatare an ihre Partei entrichten, angehoben. Ob sich diese in Zukunft direkt an den Schulden beteiligen müssen?

„Ich glaube nicht, dass wir jetzt in der Situation sind, dass die Mandatare die Schulden übernehmen müssen“, sagt Dorfmann und fügt hinzu: „ich glaube auch nicht, dass unbedingt die Bereitschaft dazu da ist“.

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