von fe 14.05.2016 09:44 Uhr

Die (ausgebliebene) Plakatflut

Bis am Montag, den 9. Mai, hatten die im Südtiroler Landtag vertretenen Parteien die Möglichkeit, um die Zuweisung von Plakatflächen für die Flugplatz-Volksbefragung am 12. Juni anzusuchen. Nur vier von neun Parteien haben dafür einen Antrag gestellt. UT24 ist der Frage nachgegangen, ob die Plakatflächen für Parteien nicht mehr interessant sind oder es die Parteien versäumt haben, darum anzusuchen. Auch der Initiator der Volksbefragung, Landeshauptmann Arno Kompatscher, hat nicht um die Plakatflächen angesucht.

Wer wirbt mit Plakatwerbung? - Fotomontage: UT24

Jeder politischen Partei oder Gruppierung steht für das Anschlagen von Werbeplakaten, eine einzige kostenlose Fläche zu, die mit entsprechendem Gesuch beantragt werden muss. Warum haben aber die anderen Parteien nicht den Antrag an den jeweiligen Gemeindeausschuss gerichtet?

Angesucht haben in allen Gemeinden die Süd-Tiroler Freiheit und die SVP. In ausgewählten Gemeinden das Team Autonomie, die 5-Sterne-Bewegung und Alto Adige nel Cuore.

Freiheitliche: “Aus Kostengründen verzichtet”

Die Freiheitlichen haben auf die Plakatierung aus Kostengründen verzichtet, erklärt Parteiobmann Walter Blaas auf Nachfrage von UT24.

„Wir sind der Meinung, dass die Informationen nun auf dem Tisch sind und sich jeder seine Gedanken machen kann“. Die Abstimmung hat die Partei jedem freigestellt. Denn bei den Freiheitlichen gäbe es zwar mehrheitlich ein klares Nein zum Flughafen, es seien aber auch Befürworter darunter.

Grüne: “Mögichkeit entgangen”

Den Grünen sei die Möglichkeit der Plakatierung entgangen, erklärt die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa.

„Bei den Wahlen kriegt man die Flächen automatisch zugewiesen“, so Foppa. „Da die Volksbefragung vom Landtag eingebracht wurde, sind wir davon ausgegangen, dass wir die Flächen zugewiesen bekommen. Das Rundschreibendes Regierungskommisariates ist einen Tag nach Ablauf der Frist eingetroffen.“

BürgerUnion: “Setzen auf Online-Werbung”

Andreas Pöder, Landtagsabgeordneter der BürgerUnion, begründete den Verzicht auf die kostenlosen Plakatwerbung damit, dass man hauptsächlich auf Online-Werbung setzen wolle. “Plakatwerbung fällt kaum mehr auf, da immer mehr eine Ãœberplakatierung stattfindet. Vom Aufwand und dem Drucken der Plakate garnicht zu sprechen”, so Pöder.

Die BürgerUnion habe sich deshalb vorgenommen, in erster Linie mit mobiler Werbung auf ihre Position aufmerksam zu machen. Dazu zählt z.B. eine eigene Facebook-Seite mit weit mehr als 4.000 Likes, sowie einige Video-Blogs zum Thema “Flughafen”. Außerdem möchte die Partei mit Infoständen und dem Verteilen von Broschüren in direktem Bürgerkontakt im Vorfeld des Referendums aktiv sein.

Movimento 5 Stelle: “Da ist was schief gegangen!”

Der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger gab an, dass seine Partei sehr wohl für Plakatwerbung im ganzen Land angesucht habe. Es sei hier jedoch einiges schiefgegangen, weshalb man nur eine Zusage für die Landeshauptstadt erhalten hätte.

“Wir haben für das ganze Land angesucht, haben dann jedoch nur für die Stadt Bozen die Zusage erhalten. Wobei wir sowieso nur vorgehabt hätten in Bozen selbst zu plakatieren – aus Kostengründen”, so Köllensperger. Ebenfalls will der Movimento 5 Stelle mit Infoständen auf seine Position in Sachen Flughafen aufmerksam machen.

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