Meran: Kein Geld für Bildungseinrichtungen – auf Kosten der Kinder
Allgemein scheint die Versorgung der Bildungseinrichtungen nicht mehr reibungslos zu funktionieren. Ein Paradebeispiel dafür bieten derzeit die Meraner Kindergärten. Den Strukturen gehen die Verbrauchsmaterialien aus. Den Kürzeren ziehen die Kinder.
Seit dem Dezember wurde keine Bedarfserhebung von didaktischem Verbrauchsmaterial und Bürobedarf mehr durchgeführt. Nun neigen sich die Vorräte dem Ende zu. Es fehlt an Kleber, Papier, Klebestreifen, Leim und allerhand weiterem.
Die Listen für die Bedarfserhebung sind zwar inzwischen bei den Kindergärten eingetroffen, „aber auch wenn wir jetzt die Bedarfserhebung machen, kriegen wir die Materialien vor Mai nie und nimmer“, erklärt die Leiterin eines Kindergartens.
Für den Tourismus Millionen, für die Kinder zu wenig?
Betroffen sind alle von der Gemeinde geführten deutschen und italienischen Kindergärten. Dabei müssen die kleineren Kindergärten besonders tief in den sauren Apfel beißen, da sich diese nicht so einfach zwischen den einzelnen Gruppen aushelfen können.
Eine UT24-Leserin und Mutter aus Meran teilte der Redaktion mit, dass sie ihrem Kind bereits Klebestreifen in den Kindergarten mitgegeben hat. Wie UT24 in Erfahrung gebracht hat, handelt es sich hierbei um keinen Einzelfall. Die Eltern zeigen dafür wenig Verständnis, da sie für den Dienst schließlich bezahlen.
„Meran investiert Millionen in den Tourismus. Zum Glück, da wir in Meran vom Tourismus leben, auch ich. Aber die Kinder sind unsere Zukunft auch in sie muss investiert werden“, sagt die Mutter.
Gemeinde im Verzug
Bei den Gesprächen zwischen den Kindergärten und der Gemeinde fallen Argumente wie „Haushalt nicht beschlossen“ oder „Rückstand wegen Personalwechsel“.
„Diese Sachen werden auf Kosten der Kinder ausgetragen. Wir bleiben auf dem Trockenen sitzen“, sagt eine Kindergartenleiterin aus der Kurstadt.
Bei der Sitzung am gestrigen Montag hat der zuständige Stadtrat nicht teilgenommen. Auch bei diesen Treffen, die zwei Mal im Jahr stattfinden, erwarte man sich eine wesentlich stärkere Beteiligung.






